Neben dem Anschreiben ist der Lebenslauf das zweite wichtige Kernelement deiner Bewerbungsunterlagen. So manch Personalverantwortlicher sieht sich diesen sogar zuerst an. Insofern solltest du dich auch hier um bestmögliche Struktur, Übersicht und eine qualitativ hochwertige Darstellung bemühen. Das solltest du zum Aufbau des Lebenslaufs wissen ...
Lückenlos und relevant
Der Lebenslauf sollte im Regelfall ein oder zwei, bei langer Berufserfahrung maximal drei Seiten umfassen. Er bildet deinen beruflichen Werdegang, deine Ausbildung, deine Kompetenzen, Interessen und Hobbys ab. Anders formuliert: Richtig aufbereitet erzählt er im Optimalfall eine überzeugende Geschichte über dich!
Das Design des Deckblatts und des Anschreibens führst du im Lebenslauf nahtlos fort. Nutze dieselbe Farbigkeit, greife bereits verwendete Design-Elemente wieder auf und setze auf dieselben Schriftarten und Schriftschnitte. Deine Bewerbungsunterlagen sollten homogen im Layout sein. Ein häufiger Fehler ist, dass jemand eine moderne Lebenslauf-Vorlage verwendet hat, aber das Anschreiben wir eine formlose Seite aus dem Programm Word aussieht.
Persönliche Angaben im Lebenslauf
Dass es sich bei der Seite um den Lebenslauf handelt, sollte aufgrund der Aufmachung und der Positionierung in deinen Unterlagen offensichtlich erkennbar sein. Insofern kannst du sie mit „Lebenslauf“ überschreiben, musst du aber nicht zwingend.
Erwähnung finden sollten (erneut) dein Name, die Anschrift, deine (mobile) Telefonnummer und E-Mail Adresse. Angaben wie zum Beispiel zu deiner Konfession oder einer Parteiangehörigkeit empfehlen sich nur, wenn für die Stelle tatsächlich relevant. Angaben zu Geburtsort, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit, Familienstand, Kindern und deren Alter sind von freiwilliger Natur. Hier wägst du also selbst ab, inwieweit du diese preisgeben möchtest.
Gleiches gilt im Übrigen für dein Bewerbungsfoto. Obwohl noch gängige Praxis, bist du nicht verpflichtet, in deine Bewerbungsunterlagen ein ein Bewerbungsfoto einzubringen. Jedenfalls ist spätestens der Lebenslauf der richtige Ort dafür – befindet sich das Bewerbungsfoto aber schon auf einem eventuell eingefügten Deckblatt, musst du es hier nicht erneut aufgreifen.
Alles in allem können deine persönlichen Angaben im Lebenslauf in einer umfassenden Variante also folgende Daten wiedergeben:
- Name: Henriette Musterfrau
- Adresse: Musterstraße 1 a, 12345 Musterhausen
- Telefon: 01234 4455666
- Mobil: 0123 445566
- E-Mail: henriette@musterfrau.de
- Geburtsdatum: 1.10.1990
- Staatsangehörigkeit: deutsch
- Geburtsort: Musterhausen
- Familienstand: verheiratet, 1 Kind (13 Jahre)
Beruflicher Werdegang, Ausbildung und Praktika
Üblich ist die tabellarische Darstellung deiner Daten in amerikanischer, das heißt umgekehrt chronologischer Form. Du beginnst also oben mit den aktuellsten, jüngsten und schließt unten mit den ältesten Informationen.
Die Positionierung der Zeitangaben und zugehörigen Stationen hängt von deinem gewählten Layout ab. Eine übliche Variante besteht darin, die Zeitangaben in der linken und die Stationen in der rechten Spalte der Tabelle unterzubringen. Gleichfalls ist eine Positionierung der Zeitangaben oberhalb der Stationen möglich.
Bei der Zeitangabe verzichtest du auf den Tag. Zielführend ist die Schreibweise nach deinen nationalen Bestimmungen. Bei uns in Deutschland wäre es beispielsweise 05.2022 – 08.2024. Achte darauf, dass du den längeren Strich verwendest (–), der also etwas länger ausfällt als der Bindestrich (-).
Arbeite deine Daten sorgfältig und lückenlos auf. Benenne zu den beruflichen Stationen jeweils mindestens die Position und den Arbeitgeber. Weiterführend kannst du auch Tätigkeiten, Aufgabenbereiche oder Erfolge anführen, vor allem dann, wenn diese zu der Stelle passen, auf die du dich bewirbst.
Angenommen du warst beispielsweise bislang bei zwei Arbeitgebern angestellt. In deiner ersten Position hast du Tätigkeiten ausgeführt, die mit den Aufgaben des gewünschten Jobs keine Berührungspunkte aufweisen. In deiner zweiten Position hingegen finden sich sehr wohl Übereinstimmungen mit dem Anforderungsprofil der ausgeschriebenen Stelle. In diesem Fall könntest du im Lebenslauf die erste Anstellung ganz einfach nur mit Nennung des Zeitraums, des Arbeitgebers und der Position abhandeln. Bei der zweiten Anstellung fügst du ein, zwei Kerntätigkeiten hinzu. Auf diese Weise verschaffst du der relevanteren Stelle mehr Raum und du gewichtest deinen Lebenslauf stärker in Richtung der ausgeschriebenen Stelle.
Wie du deinen Lebenslauf strukturierst, hängt nicht zuletzt vom Umfang und der Anzahl deiner Stationen ab. Blickst du bereits auf einen längeren Berufsweg zurück, steht der berufliche Werdegang im Mittelpunkt, die Ausbildung fasst du am besten in knapp gehaltenen Punkten zusammen. Befindest du dich dagegen noch in Ausbildung, in der Schule oder kannst du nur wenig Berufserfahrung vorweisen, bekommen Aspekte wie Praktika oder deine Abschlüsse mehr Gewicht.
Den Lebenslauf schließt du mit Angabe des Ortes und Datums. Verwende beim Datum dieselbe Schreibweise wie in deinem Anschreiben. Darunter folgt üblicherweise deine Unterschrift, mit der du die Richtigkeit deiner Angaben bestätigst.
Einspaltige und zweispaltige Darstellung
Mit der zweispaltigen Darstellung deines Lebenslaufs verbindest du Effizienz und Übersichtlichkeit. Mit dieser Darstellung (Datum links, Angaben rechts) sparst du in der Höhe Platz, was insbesondere bei langen Lebensläufen hilfreich ist. Hier kannst du deine Qualifikationen und Erfahrungen geschickt gliedern. So entsteht ein übersichtlicher Blickfang. Die linke Spalte enthält häufig Überschriften wie 'Berufserfahrung' und 'Ausbildung', während die rechte Spalte die entsprechenden Details kompakt darstellt. Dieses Format ermöglicht es, wichtige Informationen hervorzuheben, ohne den Leser zu überfordern. Im Mittelpunkt dieses Lebenslaufs stehen Klarheit und Präzision.
Die einspaltige Darstellung eignet sich vor allem bei eher kurzen Lebensläufen. Durch die zusätzliche Angabe von Tätigkeiten, Aufgaben und Erfolgen kannst du Schwerpunkte setzen, die zur ausgeschriebenen Stelle passen. Jeder Punkt hat Platz, um zu glänzen, und du kannst sie in einer klaren Reihenfolge präsentieren. Diese elegante Struktur strahlt Klarheit und Professionalität aus und lässt deine Informationen, ohne abzulenken, zur Geltung kommen.
Lange Berufserfahrung
Sophie Mustermann verfügt bereits über jahrzehntelange Berufserfahrung. Insofern konzentriert sie sich im Bereich Ausbildung auf die letzten Abschlüsse, wobei sie hierzu nur die wichtigsten Informationen angibt. Die ersten beiden Berufe hatten nichts mehr der Stelle zu tun, auf die sie sich bewirbt. Daher benennt sie diese nur. Bei den anderen Arbeitgebern führte sie Tätigkeiten aus, die für die Stelle durchaus relevant sind, sodass sie diese wiedergibt. Ihren Auslandsaufenthalt hebt sie hervor, da die ausgeschriebene Stelle entsprechende Sprachkenntnisse erfordert. Für die Phase der Arbeitssuche gibt sie einen Grund und eine Zielstellung an. Die besonderen Kenntnisse hinterlegt sie mit aktuellen Zertifikaten. Die Angabe der ehrenamtlichen Leitung eines Sportvereins führt sie an, da die Stelle auch Führungsqualitäten erfordert.
Kurzer Lebenslauf (in Schule/Ausbildung)
Max Mustermann befindet sich derzeit in Ausbildung. Entsprechend kann er bislang nur wenig Stationen hinterlegen, darunter ein berufsvorbereitendes Jahr, zu dem er auch die Haupttätigkeiten anführt. In seinem einspaltigen Lebenslauf gibt er an, welchen Berufsabschluss er erlangen wird und wie die Abschlussnote seiner Zwischenprüfung ausfiel. Die schulische Laufbahn reicht bis hinunter zur Grundschule. Enthalten sind ebenfalls zwei Schulpraktika. Seine Aktivitäten bezüglich der Arbeitssuche hebt er im Punkt „Berufsorientierung“ gesondert hervor.
Abwägen und Schwerpunkte setzen
Wie dein Anschreiben, so sollte sich auch dein Lebenslauf, wo immer möglich, an den Anforderungen der Stellenausschreibung orientieren. Adressiere die Bedürfnisse deines künftigen Arbeitgebers. Du setzt also an den Stellen Schwerpunkte, die zur Stelle passen. Zugleich nutzt du den Lebenslauf, um dein persönliches Profil aufzuwerten durch Nennung von Aspekten, die gerne auch abseits der Stellenausschreibung liegen können.
Ein Beispiel: Angenommen, du beherrschst Englisch in Schrift und Wort ganz hervorragend, dann sind drei Szenarien denkbar: In der Stellenausschreibung wird nach dieser Kompetenz gefragt, sie wird gewünscht oder gar nicht erwähnt.
Da du in der Sprache wirklich außerordentlich firm bist, würde für deinen Lebenslauf so oder so gelten, dass du diese Kenntnisse angibst. Überlegen musst du dir, inwieweit du sie hervorhebst.
Verlangt die Ausschreibung nicht danach, reicht unter dem Punkt „Kenntnisse“ möglicherweise ein knapp ausgeführter Anstrich: „Englisch (fließend)“. Sind in der Stellenausschreibung Englischkenntnisse gewünscht oder stellen sie einen Randaspekt dar, wäre es sinnvoll, deinen Unterlagen zusätzlich ein entsprechendes Zertifikat anzuhängen.
Handelt es sich hingegen um eine Hauptanforderung, kannst du den Fokus deines Lebenslaufs noch stärker darauf setzen: Führe beispielsweise an, dass du im Gymnasium Englisch als Leistungskurs belegt hast. Ein Auslandsaufenthalt in England oder den USA sollte hervorstechen. Vielleicht warst du aber auch in einem Unternehmen in Spanien oder eventuell in Deutschland tätig, in dem intern durchweg englisch kommuniziert wurde? Dann hebe ruhig darauf ab.
Neben den Anforderungen in der Stellenausschreibung könnte auch das Profil des Unternehmens selbst ein Faktor sein. Agiert dieses nur regional, sind Englischkenntnisse wohl eher unwichtig. Agiert es hingegen international, sehen die Personalverantwortlichen, dass du auch in der Kommunikation auf internationaler Ebene im wahrsten Sinne des Wortes mitreden kannst.
Das Beispiel zeigt: Welchen Aspekt du in deinem Lebenslauf überhaupt anführst und wie stark du ihn herausarbeitest, ist Sache der individuellen Abwägung. In deine Überlegungen beziehst du die Anforderungen der Stellenausschreibung, die Bedürfnisse deines Arbeitgebers und das Unternehmensprofil ein. Zusätzlich arbeitest du heraus, wo du abseits von all dem besondere Qualifikationen mitbringst, die vielleicht nicht gefordert sind, aber dein Profil schärfen.
Achte auf Aktualität beim Aufbau der Bewerbung
Dass du Microsoft Word beherrschst, kannst du mit einem Zertifikat belegen? Dass du praktische Erfahrungen im Kundenservice mitbringst, beweist ein entsprechendes Praktikum? – Schön. Aber wie steht es um die Aktualität des Zertifikats und deiner Erfahrungen?
Achte bei der Auswahl deiner Belege und Beweise immer darauf, wie weit diese bereits zurückliegen. Datiert dein Word-Zertifikat beispielsweise auf das Jahr 2010, kann die Schlussfolgerung sein, dass du dich letztmalig offensichtlich mit einer sehr alten Version der Software beschäftigt hast. Liegt dein Praktikum bereits viele Jahre zurück, ist davon auszugehen, dass die dort gesammelten Erfahrungen nur noch vage Erinnerungen sind.
Wäge bei deinen Belegen also individuell ab und lasse veraltete im Zweifel lieber aus. Im günstigsten Fall zeigen sie nur, dass du dich mit einem Thema irgendwann einmal bereits beschäftigt hast. Im ungünstigsten Fall wirken sie sogar negativ.
Abweichend davon gilt: Füllt ein lang zurückliegendes Praktikum, ein Auslandsaufenthalt oder Ähnliches eine Lücke in deinen Lebenslauf, führst du solche Stationen natürlich trotzdem an.
Den Punkt der Aktualität solltest du übrigens auch bei der Nennung von Software-Kenntnissen berücksichtigen. Arbeitest du beispielsweise seit Jahr und Tag mit der alten Photoshop-Version CS2 oder mit Word aus dem Jahre 2007, so schreibst du, dass du Kenntnisse in Photoshop beziehungsweise Word hast. Punkt. Arbeitest du hingegen mit den aktuelleren Photoshop- oder Word-Versionen, so verweise auch explizit darauf, indem du „Photoshop CC“ beziehungsweise „Microsoft Word 365“ anführst.
In Klammern kannst du die üblichen Bewertungen „sehr gut“ oder „gut“ setzen. Du kannst aber auch darüber hinausgehen und andere Formulierungen nutzen, zum Beispiel: „Photoshop CC (tägliche Anwendung zur Fotobearbeitung)“. Auf diese Weise zeigst du, dass deine Kenntnisse aktuell sind. Eine Methode, die du auch dann nutzen kannst, wenn dir keine oder nur sehr alte Belege vorliegen.
Nützliche Artikel zur Erstellung der perfekten Bewerbung
Ein aussagekräftiges Anschreiben ist nur der erste Schritt auf dem Weg zu deiner neuen Stelle. Ein professionelles Foto kann den entscheidenden Unterschied machen. In unserem Artikel Wie du selbst ein professionelles Bild machst erfährst du, wie du mit einfachen Mitteln und ein wenig Vorbereitung ein hochwertiges Bewerbungsfoto anfertigst, das den besten ersten Eindruck hinterlässt.
Der Deutscher Lebenslauf ist ebenfalls ein zentrales Element deiner Bewerbung. Hier stellt sich oft die Frage, ob ein Klassischer oder moderner Lebenslauf besser geeignet ist. Beide Formate haben ihre Vorzüge, und in unseren Artikeln beleuchten wir, welche Variante für dich die richtige ist. So stellst du sicher, dass dein Lebenslauf sowohl inhaltlich als auch optisch überzeugt.
Um dir die Erstellung deines Lebenslaufs zu erleichtern, bieten wir den Download von Lebenslaufvorlagen in Word Kostenlos an. Diese Vorlagen sind professionell gestaltet und lassen sich einfach an deine persönlichen Bedürfnisse anpassen. So kannst du sicherstellen, dass dein Lebenslauf formal korrekt und ansprechend ist, ohne dabei viel Zeit zu investieren.
Neben dem perfekten Anschreiben und Lebenslauf ist die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch ein weiterer wichtiger Schritt. Unsere Sammlung der Fragen im Vorstellungsgespräch gibt dir einen umfassenden Überblick über die häufigsten Fragen, die dir gestellt werden könnten. Besonders die Fragen nach deinen Stärken und Schwächen im Bewerbungsgespräch sind entscheidend. Wir zeigen dir, wie du diese Fragen souverän und ehrlich beantwortest, ohne dabei negativ aufzufallen.
Ein gelungener Aufbau und Inhalt eines Anschreibens kann den entscheidenden Unterschied machen. Dein Anschreiben sollte nicht nur deine Motivation und Qualifikationen widerspiegeln, sondern auch deine Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Unsere detaillierten Anleitungen helfen dir dabei, ein überzeugendes Anschreiben zu erstellen, das Personalverantwortliche beeindruckt.
Der nächste wichtige Punkt ist der Lebenslauf: Was ist wichtig?. In unseren Artikeln erfährst du, welche Informationen in deinem Lebenslauf nicht fehlen dürfen und wie du ihn am besten strukturierst. Von den persönlichen Daten über die berufliche Erfahrung bis hin zu besonderen Fähigkeiten und Hobbys – wir zeigen dir, worauf es wirklich ankommt.
Die Kombination aus einem professionellen Bewerbungsfoto, einem gut strukturierten Aufbau des Lebenslaufs und einem überzeugenden Anschreiben ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Bewerbung. Mit unseren umfassenden Anleitungen und Tipps bist du bestens gerüstet, um im Bewerbungsprozess zu punkten und deine Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch zu maximieren.
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