In der Arbeitswelt sind die Talente zur wertvollsten Währung geworden. Das Produkt entscheidet nicht mehr über den Erfolg eines Unternehmens, sondern die Menschen dahinter. Unternehmen stehen heute vor der größten Herausforderung ihrer Zeit: die besten Köpfe zu gewinnen, bevor es die Konkurrenz tut. Recruiting ist heute Königsdisziplin. Doch wie stellst du sicher, dass die besten Talente auch tatsächlich bei dir anklopfen und nicht bei der Konkurrenz? Die Antwort liegt in einem klar strukturierten, agilen Recruiting-Prozess, der in jeder Phase die Nase vorn hat. Wir zeigen dir, wie es dir, in diesem Kampf als Sieger.

Was ist Recruiting?

Recruiting ist der Prozess der Suche, Gewinnung und Auswahl von Kandidaten zur Besetzung von offenen Stellen in einem Unternehmen. Der Erfolg einer Organisation hängt maßgeblich davon ab, wie qualitativ und schnell dieser Prozess durchgeführt wird. Da der Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte zunimmt, versuchen Unternehmen, die effektivsten Methoden zur Suche und Bewertung von Kandidaten einzusetzen.

Das Recruiting in einem Unternehmen wird in der Regel von der Personalabteilung (HR-Abteilung) übernommen. In größeren Organisationen ist dafür oft ein spezialisierter Recruiter oder ein Recruitment Manager zuständig. In manchen Fällen greifen Unternehmen auf externe Spezialisten zurück – sogenannte Headhunter, die sich auf die Suche und Gewinnung von Kandidaten für komplexe oder hochqualifizierte Positionen spezialisiert haben. Headhunter arbeiten häufig für Personalvermittlungsagenturen oder führen eine eigene Beratungsagentur und helfen Unternehmen, die besten Fachkräfte auf dem Markt zu finden.

Die wichtigsten Phasen des Recruitings

Recruiting umfasst mehrere zentrale Phasen, die dabei helfen, die am besten geeigneten Kandidaten für offene Stellen im Unternehmen zu finden und auszuwählen.

1. Festlegung der Anforderungen an die Stelle: Der erste Schritt im Recruiting besteht darin, die genauen Anforderungen an die Stelle zu definieren. Dies beinhaltet die Beschreibung der Aufgaben, der notwendigen Fähigkeiten, der Erfahrung und der Qualifikationen sowie der erwarteten persönlichen Eigenschaften des Kandidaten.
2. Suche und Ansprache von Kandidaten: In dieser Phase werden verschiedene Methoden eingesetzt, um geeignete Kandidaten zu finden. Unternehmen können Stellenanzeigen auf spezialisierten Websites veröffentlichen, soziale Netzwerke nutzen, auf interne Ressourcen zurückgreifen oder Recruiting-Agenturen beauftragen.
3. Bewertung und Auswahl der Kandidaten: Nach Eingang der Bewerbungen erfolgt eine erste Bewertung der Lebensläufe und Anschreiben. Es folgen Interviews, Tests und andere Bewertungsmethoden, die helfen, die Anzahl der Kandidaten auf diejenigen einzugrenzen, die am besten den Anforderungen entsprechen.
4. Interviews und finale Auswahl: Die letzte Phase umfasst die Durchführung der finalen Interviews mit den ausgewählten Kandidaten. Oft handelt es sich um eine Reihe von Gesprächen mit verschiedenen Vertretern des Unternehmens, einschließlich der Geschäftsleitung. In dieser Phase können auch zusätzliche Überprüfungen durchgeführt werden, wie z. B. Referenzprüfungen oder Hintergrundüberprüfungen des Kandidaten, bevor die endgültige Entscheidung über die Einstellung getroffen wird.

Methoden und Kanäle des Recruitings

Recruiting umfasst verschiedene Methoden und Kanäle zur Suche und Gewinnung von Kandidaten. Je nach den Bedürfnissen des Unternehmens und der Art der zu besetzenden Stelle werden unterschiedliche Ansätze verwendet. Im Folgenden betrachten wir die wichtigsten Methoden und Kanäle des Recruitings.

Internes und externes Recruiting

Internes Recruiting bedeutet, dass nach Kandidaten innerhalb des Unternehmens gesucht wird. Dieser Ansatz wird häufig verwendet, um Mitarbeiter zu befördern, die bereits im Unternehmen tätig sind und mit dessen Kultur und Abläufen vertraut sind. Die Vorteile des internen Recruitings umfassen die Einsparung von Zeit und Kosten sowie die Motivation der Mitarbeiter durch Karrieremöglichkeiten.

Externes Recruiting zielt darauf ab, Kandidaten außerhalb des Unternehmens zu finden. Dies kann die Veröffentlichung von Stellenanzeigen auf verschiedenen Plattformen, die Teilnahme an Karrieremessen, die Nutzung sozialer Netzwerke und die Zusammenarbeit mit Recruiting-Agenturen umfassen. Externes Recruiting ermöglicht es, neue Ideen und Erfahrungen in das Unternehmen einzubringen, was für dessen Entwicklung nützlich sein kann.

Nutzung von sozialen Netzwerken und Online-Plattformen

Soziale Netzwerke und Online-Plattformen haben sich zu effektiven Werkzeugen im modernen Recruiting entwickelt. Plattformen wie LinkedIn, Xing, Facebook und Twitter ermöglichen es Recruitern, nicht nur Stellenanzeigen zu veröffentlichen, sondern auch aktiv nach Kandidaten zu suchen, indem sie deren Profile, Netzwerke und beruflichen Erfolge analysieren. Diese Kanäle sind besonders nützlich, um Fachkräfte zu finden, die nicht aktiv auf Jobsuche sind, aber bei einem passenden Angebot Interesse zeigen könnten. Sie dienen auch als Mittel der Positionierung. So können selbst humorvolle Instagram- oder TikTok-Videos auf die Arbeitgeberattraktivität positiv einzahlen und die Ergebnisse für das Recruiting beflügeln.

Ein sehr positives Beispiel ist Dr. Enrique Cruz, der sich via Social Media als humorvoller und professioneller Kieferorthopäde positioniert und so auch als Arbeitgeber für Fachkräfte sehr interessant ist. Siehe hier:
https://www.instagram.com/dr.enriquecruz/ => 200000 Follower
https://www.tiktok.com/@orthotricks => 1,1 Mio Follower

Die Nutzung spezialisierter Online-Plattformen wie Indeed, Glassdoor und Monster hilft ebenfalls dabei, eine breite Zielgruppe zu erreichen und geeignete Kandidaten zu finden. Diese Plattformen bieten Zugang zu Lebenslaufdatenbanken und stellen Werkzeuge zur Verfügung, um den Einstellungsprozess zu analysieren und zu verwalten.

Zusammenarbeit mit Recruiting-Agenturen

In Situationen, in denen die Personalabteilung keinen Kandidaten mit der erforderlichen Qualifikation finden kann oder die Zeit drängt, ziehen Unternehmen häufig Recruiting-Agenturen hinzu. Diese Agenturen sind auf die Personalsuche spezialisiert und haben Zugang zu geschlossenen Talentpools, was es ihnen ermöglicht, schnell geeignete Fachkräfte zu finden. Recruiting-Agenturen leisten ihre Arbeit professionell und stellen dem Unternehmen in kürzester Zeit qualifizierte Kandidaten zur Verfügung.

Dieser Ansatz hat jedoch auch eine Kehrseite – die Kosten für ihre Dienstleistungen. Die Dienste von Recruiting-Agenturen können teuer sein, aber manchmal ist es kostengünstiger, ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen und eine Stelle schnell zu besetzen, als aufgrund eines fehlenden Fachmanns über mehrere Monate hinweg Gewinnverluste hinzunehmen. In solchen Fällen ist es wichtig abzuwägen, was für das Unternehmen rentabler ist: die Zahlung an die Agentur für eine schnelle Einstellung oder die Opportunitätskosten, die durch fehlende Fachkräfte entstehen.

Recruiting und seine Synonyme

In letzter Zeit sind viele Begriffe aus dem Englischen in die deutsche Sprache eingewandert, die eine ähnliche oder sogar identische Bedeutung wie unser Begriff „Recruiting“ haben. Diese Begriffe werden in der professionellen Welt häufig verwendet, was leicht zu Verwirrung führen kann, wenn man ihre genaue Bedeutung nicht kennt.

Um Missverständnisse zu vermeiden und genau zu wissen, was hinter diesen Begriffen steckt, lass uns gemeinsam Klarheit schaffen. Das hilft dir, dich besser in der modernen Welt des Personalwesens zurechtzufinden.

Hier ist eine Liste dieser Begriffe und eine Erklärung, wie sie sich vom „Recruiting“ unterscheiden oder diesem ähneln:

1. Headhunting: Dies ist ein enger gefasster Begriff als Recruiting. Er bezieht sich auf die gezielte Suche und Ansprache hochqualifizierter Fachkräfte, die in der Regel nicht aktiv auf Jobsuche sind. Headhunter arbeiten oft mit Führungskräften oder seltenen Spezialisten.
2. Talent Acquisition: Dieser Begriff wird häufig verwendet, um einen strategischeren und langfristigeren Ansatz bei der Personalbeschaffung zu beschreiben. Er umfasst nicht nur das Recruiting, sondern auch den Aufbau von Talentpools und die Entwicklung einer Arbeitgebermarke. Im Gegensatz zum klassischen Recruiting liegt der Fokus bei Talent Acquisition auf der Gewinnung von Talenten, die dem Unternehmen in Zukunft nützlich sein könnten.
3. Personalbeschaffung: Dies ist die direkte Übersetzung des Begriffs „Recruiting“ und umfasst den gesamten Prozess der Suche und Auswahl von Personal, einschließlich der Veröffentlichung von Stellenanzeigen, der Auswahl von Kandidaten und dem Abschluss von Arbeitsverträgen. Unterschiede zum Recruiting gibt es praktisch nicht.
4. Mitarbeitergewinnung: Dieser Begriff ist ebenfalls eng mit Recruiting verwandt, betont jedoch stärker den Prozess der „Gewinnung“ von Mitarbeitern. Er hebt die aktiven Bemühungen des Unternehmens hervor, Kandidaten durch verschiedene Kanäle und Methoden anzuziehen.

Fazit

Das Management von Human Resources ist ein sehr umfassendes Thema, das viele Aspekte abdeckt, von der Personalbeschaffung bis hin zur Karriereentwicklung der Mitarbeiter. Recruiting ist ein zentraler Bestandteil dieses Systems und stellt sicher, dass das Unternehmen über die richtigen Talente verfügt, um seine Ziele zu erreichen.

Effektives Recruiting erfordert ein Verständnis der verschiedenen Methoden und Kanäle, wie internes und externes Recruiting, die Nutzung von sozialen Netzwerken und Online-Plattformen sowie die Zusammenarbeit mit Personalvermittlungsagenturen. Jeder dieser Ansätze hat seine eigenen Vor- und Nachteile, und ihre richtige Anwendung ermöglicht es dem Unternehmen, offene Stellen schnell und effizient zu besetzen und qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen.

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, dich mit diesem wichtigen Thema auseinanderzusetzen. Wenn du dich für spezialisierte Bereiche des Recruitings interessierst, empfehlen wir dir, unsere Artikel über Executive Search und Direct Search zu lesen, in denen du mehr über spezialisierte Methoden zur Suche nach Führungskräften und Schlüsselpersonen erfährst.