Bewerbungsfoto: Tipps + Beispiele
Das Bewerbungsfoto ist deine visuelle Visitenkarte beim Jobkampf. Die ersten Sekunden, die der HR-Manager deine Bewerbung sieht - er schaut auf dein Foto. Hier treffen die Personaler schnelle Entscheidungen: interessant oder uninteressant. Der HR-Manager kennt dich nicht als Profi, dein Bewerbungsfoto zeigt ihm aber deine Professionalität bei der Jobsuche. In diesem Abschnitt findest du alles, was du brauchst, um kein gutes, sondern das beste Bewerbungsbild zu machen. Zeit und Geld in ein perfektes Foto zu investieren - ein Muss für deinen Traumjob.
Ein Badezimmer-Selfie hat noch keinen Job bekommen
Ein professionelles Bewerbungsfoto - genau das brauchst du, um den Job zu bekommen
Was ist ein Bewerbungsfoto und warum ist es wichtig
Ein Foto zur Bewerbung ist ein professionelles Bild, das ein wesentlicher Bestandteil deiner Bewerbung ist. Es ist das Erste, worauf der HR-Manager achtet, wenn er deine Bewerbung öffnet. Es ist deine Visitenkarte und der erste Eindruck, den du bei deinem potenziellen Arbeitgeber hinterlässt.
Auf den ersten Blick mag es einfach erscheinen, ein hochwertiges Bewerbungsfoto zu erstellen. Man könnte meinen, es reicht aus, sich gut anzuziehen, vor die Kamera zu stellen und zu lächeln. Doch das ist bei weitem nicht alles. Ein professionelles Bewerbungsfoto ist ein Zusammenspiel wichtiger Details, die alle Einfluss auf den Gesamteindruck von dir als Kandidat haben.
Bei einem Foto für die Bewerbung zählt wirklich alles: von der richtig gewählten Kleidung bis zum Gesichtsausdruck, von der Pose bis zum Hintergrund, von der Beleuchtung bis zur Nachbearbeitung des fertigen Bildes. Jedes Element muss dazu beitragen, das Bild eines Profis zu schaffen, den der Arbeitgeber zum Vorstellungsgespräch einladen möchte.
Ein Bewerbungsfoto ist kein gewöhnliches Foto, sondern ein Instrument der Selbstpräsentation. Es muss bestimmten Standards und Anforderungen entsprechen, die sich auf dem Arbeitsmarkt etabliert haben. Diese Anforderungen unterscheiden sich je nach Branche und Position, für die du dich bewirbst.
Profistudio oder zu Hause - wo machst du dein Bewerbungsfoto?
Die schnelle Antwort lautet: Ein professionelles Foto im Studio ist die beste Wahl. Du machst einmal Fotos und kannst sie mehrere Jahre für deine Bewerbungen nutzen. Das ist der sicherste Weg zum perfekten Bewerbungsfoto.
Ein Foto zu Hause aufzunehmen ist möglich. Dafür brauchst du aber viele Kenntnisse und Fähigkeiten. Du musst wissen:
- wie du vor der Kamera stehst
- welche Pose du einnimmst
- wohin dein Blick geht
- aus welchem Winkel das Foto gemacht wird
- aus welcher Höhe fotografiert werden soll
- wo du gleichmäßiges Licht findest
- wie du einen Hintergrund wählst, der sich später gut bearbeiten lässt
Du brauchst auch grundlegende Kenntnisse in Bildbearbeitungsprogrammen. Selbst unter idealen Aufnahmebedingungen muss jedes Foto nachbearbeitet werden: Helligkeit und Kontrast anpassen, den Hintergrund eventuell weichzeichnen oder komplett austauschen, kleine Mängel beseitigen.
Ein selbst gemachtes Foto braucht mehr Zeit und Mühe als der Gang zum Fotografen. Du musst viele Aufnahmen machen, um die beste auszuwählen und dann Zeit in die Nachbearbeitung investieren. Das Ergebnis kann trotzdem schlechter ausfallen als ein Studiofoto.
Wie wählst du den richtigen Ort für dein Bewerbungsfoto
Wenn du dein Bewerbungsbild selbst machen möchtest, brauchst du einen passenden Aufnahmeort. Du hast mehrere Möglichkeiten, jede mit eigenen Vorteilen.
Das Büro kann ein guter Ort für Aufnahmen sein. Hier kannst du nutzen:
- Meetingräume mit minimalistischer Einrichtung
- Arbeitsplätze mit unscharfem Hintergrund
- Wände in neutralen Farben
- moderne Büroflächen als Hintergrund
Die Hauptbedingung ist gutes Licht und die Möglichkeit, eine professionelle Atmosphäre im Foto zu schaffen. Der Hintergrund sollte nicht von dir ablenken.
Zuhause kannst du auch fotografieren. Wähle einen Platz am Fenster mit diffusem Tageslicht. Die beste Zeit für Aufnahmen ist morgens oder abends, wenn das Sonnenlicht nicht zu stark ist. Direkte Sonnenstrahlen erzeugen harte Schatten im Gesicht.
Die Wand im Hintergrund muss:
- einfarbig sein
- hell sein
- sauber sein
- ohne Muster und Verzierungen sein
- ohne Schalter, Steckdosen und andere störende Elemente sein
Der Abstand zwischen dir und dem Hintergrund sollte groß genug sein, damit der Hintergrund bei der Bearbeitung unscharf gemacht werden kann. Das schafft Tiefe und einen professionellen Look.
Bewerbungsfoto selbst machen - mit dem Smartphone
Wie bereits erwähnt, kannst du dein Bewerbungsfoto selbst machen. Wenn dein Smartphone eine gute Kamera hat, stehen deine Chancen auf ein professionelles Ergebnis gar nicht schlecht. In unserem Portal findest du einen separaten, ausführlichen Artikel zu diesem Thema, wo wir typische Fehler analysieren und zeigen, was du richtig machen musst.
Wir haben alle häufigen Probleme gesammelt, die beim selbstständigen Fotografieren eines Bewerbungsfotos auftreten und erklären detailliert, wie du sie vermeiden kannst. Im Artikel findest du Beispiele misslungener Fotos und daneben - wie man es richtig macht. Wir zeigen Aufnahmen unter verschiedenen Bedingungen und teilen konkrete Tipps für die Smartphone-Kamera-Einstellungen.
Ein professionelles Studio bleibt natürlich die sicherste Option. Aber wenn du Zeit oder Geld sparen möchtest, studiere unsere Anleitung zum Selbstfotografieren. Damit wird dir garantiert ein qualitativ hochwertiges Bewerbungsfoto gelingen, das du ohne Bedenken an Arbeitgeber schicken kannst.
Was ziehst du für dein Bewerbungsfoto an
Deine Kleiderwahl für das Bewerbungsfoto richtet sich nach deinem Berufsfeld. So geht der klassische Bankkaufmann anders ans Werk als der Kreativdirektor oder der Software-Entwickler.
Männer im Banking- und Finanzbereich greifen zum dunklen Anzug mit weißem Hemd und dezentem Schlips. Der Software-Entwickler kann lockerer auftreten – ein Hemd oder Poloshirt reichen aus, ein Sakko ist optional. Kreative dürfen mit Stil experimentieren – ein schickes Hemd oder ein Pullover, auch mal mit farblichen Akzenten. Vertriebsmitarbeiter punkten mit klassischem Anzug oder der Kombi aus Sakko und Hemd. Für die Produktion passt ein Business-Hemd, ein Sakko kann das Outfit abrunden.
Frauen im Finanz- und Rechtswesen setzen auf dunkle Businesskostüme oder figurbetonte Kleider. Marketing- und PR-Profis wählen einen eleganten Blazer mit Bluse oder ein schickes Businesskleid. Die kreative Branche erlaubt eine stylische Bluse oder einen Pullover mit passenden Accessoires. Lehrerinnen greifen zu Blusen oder Pullovern in dezenten Farbtönen. HR und Office-Positionen verlangen nach Businesskostüm oder der Kombination aus Bluse und Blazer.
Die Farbpalette spielt eine zentrale Rolle: Dunkelblau, Grau und Schwarz sind sichere Werte für Anzüge und Kostüme. Weiß und Hellblau passen perfekt für Hemden und Blusen. Bordeaux und Dunkelgrün eignen sich für dezente Akzente. Knalliges Rot und grelles Gelb haben auf dem Bewerbungsfoto nichts zu suchen.
Frisur und Aussehen auf dem Bewerbungsfoto
Dein Aussehen auf dem Bewerbungsfoto schafft den Gesamteindruck von dir als Profi. Frisur, Make-up, Bart - diese Details formen dein professionelles Image.
Männer müssen sich für oder gegen Bart entscheiden. Banken und konservative Unternehmen erwarten ein glatt rasiertes Gesicht. Kreative Branchen akzeptieren einen gepflegten Dreitagebart. Ein Bart muss gut gepflegt und sauber geschnitten sein. Die Haare sauber, gepflegt, ohne Experimente mit Farbe und Länge.
Frauen brauchen durchdachtes Make-up. Wenn wir zum Beispiel in eine Bank gehen, erwarten wir dort keine Frau mit Kriegsbemalung zu sehen, die aussieht, als würde sie auf ein Date gehen. Wenn der HR-Manager dein Bewerbungsfoto anschaut, stellt er sich dich direkt am Arbeitsplatz vor. Du musst seinen Erwartungen entsprechen, wenn du den Job bekommen möchtest.
Die Haare müssen sauber und gepflegt sein. Lange Haare am besten zusammenbinden oder so stylen, dass sie nicht das Gesicht verdecken. Der HR-Manager sucht nach einem Mitarbeiter, der ins Team und zur Unternehmenskultur passt. Dein Bewerbungsfoto muss genau diese Erwartungen erfüllen.
Die richtige Pose für dein Bewerbungsfoto
Auf dem Bewerbungsfoto sollen dein Kopf, Hals und der obere Teil der Schultern zu sehen sein. Das ist das klassische Porträtformat, das einen professionellen Eindruck macht.
Der Oberkörper wird dreiviertel zur Kamera gedreht. Die Schultern sind aufgerichtet, aber nicht verkrampft. Diese Pose macht die Silhouette dynamischer und interessanter als eine frontale Aufnahme. Der Kopf ist gerade oder leicht geneigt.
Der Blick geht direkt in die Kamera - das schafft eine Verbindung zum Betrachter. Die Hände sollten nicht ins Bild kommen, sie erzeugen oft unnötige Spannung im Foto. Falls die Hände doch zu sehen sind, müssen sie entspannt sein.
Die Kamera steht auf Augenhöhe oder etwas darüber. Aufnahmen von unten verzerren die Gesichtsproportionen und schaffen ungünstige Perspektiven. Der Abstand zur Kamera muss groß genug sein, um Verzerrungen zu vermeiden, die bei Nahaufnahmen entstehen.
Bildbearbeitung deines Bewerbungsfotos
Ein Bewerbungsfoto braucht fast immer eine Nachbearbeitung, selbst wenn es im Profi-Studio gemacht wurde. Das ist keine schwere Aufgabe - moderne Programme bieten einfache Tools für die grundlegende Bildbearbeitung.
Adobe Photoshop und Lightroom sind Profi-Programme mit maximalen Möglichkeiten. Für die grundlegende Bearbeitung reichen aber kostenlose Alternativen: GIMP, Pixlr oder Snapseed. Diese Programme lassen dich Helligkeit und Kontrast anpassen, kleine Makel entfernen und den Hintergrund weichzeichnen.
Die grundlegenden Bearbeitungsschritte:
- Auf das richtige Format zuschneiden
- Helligkeit und Kontrast anpassen
- Hintergrund bearbeiten (weichzeichnen oder austauschen)
- Kleine Makel beseitigen
- Im richtigen Format und der passenden Größe speichern
Die goldene Regel der Bearbeitung: nicht übertreiben. Das Foto muss natürlich aussehen. Starke Retusche, die dein Aussehen verändert, passt nicht zu einem Business-Foto. Der HR-Manager sieht dich beim Vorstellungsgespräch, und ein zu stark bearbeitetes Foto kann zu einer unangenehmen Situation führen.
Fazit
Bei der Jobsuche gibt es keine Kleinigkeiten. Das Bewerbungsfoto ist das Erste, was der HR-Manager sieht, wenn er deine Bewerbung öffnet. Es formt den ersten Eindruck von dir als Kandidat.
Im Unterbewusstsein des HR-Managers läuft eine einfache Logik: Wenn du deine Bewerbung nicht ernst nimmst, wie wirst du dann deine Arbeit nehmen? Wenn du beim Bewerben keine professionellen Unterlagen erstellen kannst, was kann man dann von dir im Job erwarten?
Das Konzept ist einfach - du verkaufst dich. Wenn du einen Job suchst, bist du ein Produkt. Je hochwertiger die Verpackung, desto teurer kannst du dich verkaufen. Das Bewerbungsfoto ist ein Teil dieser Verpackung. Der HR-Manager kennt dich nicht, er weiß nicht, was für ein Profi du bist. Was in der Bewerbung steht, sind für ihn nur Worte. Aber wenn du nicht mal dein Bewerbungsfoto professionell gestalten kannst, wenn du einen Job brauchst - was kannst du dann überhaupt?
Eine Investition in ein professionelles Foto ist eine Investition in deine Karriere. Ein hochwertiges Foto kannst du mehrere Jahre nutzen, und es öffnet dir die Türen zu vielen Möglichkeiten. Das ist nicht einfach ein Bild - das ist dein Ticket in die professionelle Karriere.