Raus aus der Vorbereitung, rein ins Bildvergnügen: In den Teilen 2–3/14 unserer weihnachtlichen Affinity Photo-Serie lernst du, deine Bilder in Schwarz-Weiß umzuwandeln und ihnen einen glänzenden Metall-Look zu verleihen. Kennst du diese Kniffe schon?
Teil 2: Schwarz-Weiß-Umwandlung in Affinity Photo
Im zweiten Teil des Affinity Photo-Tutorials beginnt Trainer Marco Kolditz mit der Umsetzung des Motivs „Der Weihnachtsengel“. Zunächst soll das Ausgangsbild in Schwarz-Weiß umgewandelt werden. Dabei verwendet er die Anpassung Schwarz-Weiß und verfeinert diese anschließend noch.
Die Schwarz-Weiß-Umwandlung wirst du mit Sicherheit immer wieder benötigen, um deine eigenen Fotos und Bilder entsprechend umzugestalten. Denn nach wie vor gilt: Schwarz-Weiß ist eine beliebte Variante, zum Beispiel wenn ein romantischer, klassischer oder verträumter Look entstehen soll.
Du wirst sehen: Affinity Photo macht dir den „Farbentzug“ ziemlich leicht. Außerdem bietet dir das Programm wunderbare Einstellungsmöglichkeiten, mit denen du das Schwarz-Weiße individuell anpasst. Das Beste: Die gezeigte Technik funktioniert nicht-destruktiv, sodass du bei Bedarf nachträglich Änderungen vornehmen kannst.
Das lernst du in Teil 2 des Affinity Photo-Tutorials
- Ebenen umbenennen
- Farbige Bilder in Affinity Photo nicht-destruktiv in Schwarz-Weiß umwandeln
- Wie du eine Schwarz-Weiß-Umwandlung anpasst
Bild in Affinity Photo importieren
Wir beginnen damit, das Composing Schritt für Schritt in Affinity Photo zu bauen. Als Erstes kümmern wir uns um die Tänzerin. Diese wollen wir bearbeiten und anschließend freistellen.
Das Bild der Tänzerin können wir entweder über Datei>Öffnen… (1) auf der Festplatte suchen und öffnen. Oder wir ziehen das Bild aus dem Windows Explorer in Affinity Photo hinein (2).
In der Ebenen-Palette auf der rechten Seite liegt das Bild als Hintergrundebene (3). Mit einem Doppelklick auf den Namen kannst du die Ebene umbenennen, zum Beispiel in „Tänzerin“.
Anpassung Schwarz-Weiß
Im ersten Schritt sorge ich dafür, dass wir ein Schwarz-Weiß-Bild bekommen. Später soll die Haut wie auch das Kleid etwas metallischer aussehen, denn diese Tänzerin soll ja wie eine Art Statue innerhalb einer Schneekugel platziert werden. Doch zunächst zur Schwarz-Weiß-Umwandlung:
Im Bedienfeld Anpassung wähle ich den Punkt Schwarz-Weiß aus (1). Damit wird das Bild direkt umgewandelt und es öffnet sich ein Dialogfeld (2). Mithilfe der Schieberegler für Rot, Gelb, Grün und so weiter kannst du die Schwarz-Weiß-Umsetzung verfeinern. Ich ziehe Gelb, Blau und Magenta ein wenig nach unten, beim Grün kommt etwas dazu (Einstellungen bei 2).
Das Schöne: Wir sehen immer live eine Vorschau des Effektes. Meine Einstellungen gefallen mir so, darum kann ich das Dialogfeld Schwarz-Weiß jetzt schließen.
Nicht-destruktives Arbeiten und Ebenen löschen
Die Schwarz-Weiß-Umwandlung erfolgte nicht-destruktiv, da wir mit einer separaten Anpassungsebene gearbeitet haben. Wenn du mit einem Doppelklick auf dieses Vorschaubild gehst (1), kannst du also das Dialogfeld jederzeit wieder aufrufen und die Einstellungen der Schwarz-Weiß-Ebene korrigieren (2).
Außerdem lassen sich mit einem Klick auf dieses Häkchen (3) die gemachten Änderungen ausblenden und wieder einblenden. Löschen würde so funktionieren: Bei aktiver Anpassungsebene kannst du die Entfernen-Taste drücken und auf diese Art und Weise die Schwarz-Weiß-Ebene wieder löschen. Alternativ klickst du die Ebene an, hältst die Maustaste gedrückt und ziehst die Ebene auf das Papierkorb-Symbol (4). Für das Composing behalten wir die Schwarz-Weiß-Ebene aber.
Schwarz-Weiß-Umwandlung in Affinity Photo – Zusammenfassung Teil 2
- Benenne deine Ebenen durch einen Doppelklick auf die jeweilige Ebene um – das sorgt für mehr Übersicht und hilft dir vor allem bei komplexeren Composings mit vielen Ebenen.
- Anpassung>Schwarz-Weiß: Wandle die gewählte Bild-Ebene in ein Schwarz-Weiß-Bild um.
- Nutze die Einstellungen im Dialogfeld der Schwarz-Weiß-Umwandlung, um diese weiter anzupassen.
- Generell: Arbeite möglichst mit nicht-destruktiven Methoden, sodass du Änderungen im Nachgang korrigieren kannst.
3. Teil: Metall-Look erstellen – Tonwertbereich und Tonwertkorrektur
Nachdem das Bild mit der Tänzerin in Schwarz-Weiß umgewandelt wurde, verwandelst du im dritten Teil des Affinity Photo-Tutorials nun das Erscheinungsbild: Unter Verwendung der Tonwertbereiche Zwischentöne, Schatten und Lichter und mithilfe der Tonwertkorrektur erstellst du einen Metall-Look. Marco Kolditz erklärt dir, wie du vorgehst …
Das lernst du in Teil 3 des Affinity Photo-Tutorials
- Hilfreiche Shortcuts: Kopieren auf neue Ebene und Auswahl aufheben
- Zwischentöne, Lichter und Schatten eines Bildes auswählen
- Mit der Tonwertkorrektur, der Schwarzstufe, Weißstufe und Gamma arbeiten
- Metall-Look in Affinity Photo erstellen
Mit den Auswahl-Funktionen unter Tonwertbereich arbeiten
Ich möchte erreichen, dass die Haut und das Kleid metallischer aussehen. Affinity Photo bietet eine schöne Funktion an, mit der du die Zwischentöne, die hellen oder dunklen Bereiche eines Bildes auswählst.
Ich wechsle zu der Ebene mit dem Bild der Tänzerin (1). Im Menü Auswählen findest du den Punkt Tonwertbereich (2). Dort kannst du die diversen Tonwertbereiche des Bildes separat auswählen (3): die Zwischentöne, auch Mitteltöne genannt, die Schatten und die Lichter.
Lichter auswählen
Als Erstes wähle ich die Lichter aus (Auswählen>Tonwertbereich>Lichter auswählen). Anhand der Ameisenlinien siehst du, dass jetzt tatsächlich nur die hellen Bereiche des Bildes ausgewählt sind (1).
Die möchte ich auf eine neue Ebene kopieren. Dazu drücke ich bei aktivierter Ebene der Tänzerin Strg+J. Ergebnis: Ich habe jetzt nur die hellen Bereiche des Bildes auf einer separaten Ebene (2).
Mit Strg+D hebe ich die Auswahl wieder auf. Alternativ geht das auch über Auswählen>Auswahl aufheben.
Schatten auswählen
Ich wechsle zurück zum Originalbild (1) und wähle im Menü Auswählen unter Tonwertbereich dieses Mal die Schatten aus. Du siehst, nun ergibt sich eine andere Auswahl, die nur die dunklen Bereiche des Bildes berücksichtigt (2). Auch diese kopiere ich mittels Strg+J auf eine separate Ebene (3) und ich hebe die Auswahl mit Strg+D wieder auf.
Wichtig: Benenne deine Ebenen sinnvoll, damit du Überblick über deine Ebenen-Struktur behältst. Die Ebene mit den Lichtern nenne ich „Lichter“ und die Ebene mit den Schatten „Tiefen“ (4).
Tonwertkorrektur: Lichter anpassen
Wir haben jetzt also zwei separate Ebenen, einmal mit den Lichtern und einmal mit den Tiefen des Bildes. Mithilfe der Tonwertkorrektur passe ich diese jetzt an.
Ich befinde mich zunächst auf der „Lichter“-Ebene, wähle die Tonwertkorrektur aus (1) und ziehe diese direkt in „Lichter“-Ebene hinein: Beim Ziehen siehst du einen blauen Balken (2) – wenn der erscheint, lässt du einfach los.
Klicke nun auf das Pfeil-Symbol neben der Ebene. Du siehst, dass die Anpassungsebene Tonwertkorrektur jetzt innerhalb der „Lichter“-Ebene in Form einer Art Schnittmaske vorliegt (3). Das heißt: Alle Änderungen an der Tonwertkorrektur wirken sich nur auf die „Lichter“-Ebene aus.
Nun geht es weiter im Bedienfeld der Tonwertkorrektur: Um den Metall-Look zu kreieren, möchte ich die dunklen Bereiche der „Lichter“-Ebene abdunkeln. Ich ziehe also den Regler Schwarzstufe ein wenig nach rechts (1).
Sieh dir zum Vergleich die Region im rechten Arm der Tänzerin an: Vor der Tonwertkorrektur ist ein schöner, weicher Verlauf zu sehen (2). Nach der Tonwertkorrektur weist der Arm eine Art Kante auf, und das Ganze wirkt schon etwas metallischer (3).
Außerdem ziehe ich den Gamma-Wert nach rechts (4) – das macht schon einen deutlichen Unterschied (5). Jetzt können wir die Tonwertkorrektur schließen.
Tonwertkorrektur: Schatten anpassen
Auch bei der „Tiefen“-Ebene wende ich eine Tonwertkorrektur an (1), die ich ebenfalls in die Ebene ziehe (2).
Ich öffne das Fenster für die Tonwertkorrektur, um dieses Mal die hellen Bereiche heller zu gestalten. Dazu ziehe ich den Regler für die Weißstufe und den Gamma-Wert ein wenig nach links. Die Schwarzstufe setze ich auf 1 % (Einstellungen bei 1). Auf diese Art und Weise haben wir einen metallischen Look kreiert (2). Das erinnert ein wenig an eine Art Quecksilber.
Noch einmal zum Vergleich das Originalbild und die aktuelle Bearbeitungsstufe unseres Composings: Bislang haben wir das Bild in Schwarz-Weiß umgewandelt, mithilfe der Tonwertbereiche die Lichter und Schatten auf neue Ebenen kopiert und diese mithilfe der Tonwertkorrektur angepasst.
Tonwertbereich und Tonwertkorrektur in Affinity Photo – Zusammenfassung Teil 3
- Nutze den Shortcut Strg+J, um eine Bildauswahl auf eine neue Ebene zu kopieren.
- Verwende den Shortcut Strg+D, um eine Bildauswahl aufzuheben.
- Auswählen>Tonwertbereich: Wähle die Zwischentöne (bzw. Mitten), die hellen (Lichter) oder dunklen (Schatten bzw. Tiefen) Bereiche eines Bildes aus.
- Ziehe Anpassungsebenen wie die Tonwertkorrektur in eine Ebene, damit sich die Einstellungen der Anpassungsebene nur auf diese Ebene auswirken.
- Stelle in der Tonwertkorrektur die Schwarzstufe und Weißstufe sowie Gamma ein, um die Wirkung deines Bildes anzupassen und kreative Effekte zu erzeugen.
Wichtige Links für dich
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> Zu den Teilen 4 und 5 des Tutorials
Die Inhalte des Beitrags basieren auf einem Tutorial unseres Trainers Marco Kolditz: