In diesem Tutorial lernst du, wie du HDR-Fotos (High Dynamic Range) in Adobe Lightroom Classic CC bearbeiten kannst. HDR-Fotografie ermöglicht es dir, Bilder mit einem hohen Dynamikumfang zu erstellen, indem du mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungen kombinierst. Mit den richtigen Schritten kannst du atemberaubende Ergebnisse erzielen, die das gesamte Spektrum von Licht und Schatten einfangen.
Wichtigste Erkenntnisse
- HDR ermöglicht die Kombination mehrerer Belichtungen.
- Mit Lightroom kannst du die Belichtungen einfach zusammenfügen.
- Bildbearbeitungswerkzeuge helfen, das Foto zu optimieren und anzupassen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur HDR Bildbearbeitung
1. HDR-Fotoaufnahme
Bevor du mit der eigentlichen Bearbeitung in Lightroom beginnst, ist es wichtig, deine HDR-Aufnahmen korrekt zu erstellen. Idealerweise machst du mehrere Fotos mit unterschiedlichen Belichtungen: eine normale, eine unterbelichtete und eine überbelichtete Aufnahme. Stelle sicher, dass die Kameraposition konstant bleibt. In meinem Beispiel habe ich fünf Aufnahmen gemacht. Visualization für den Aufnahmeprozess siehst du hier:
2. Importiere die Bilder in Lightroom
Öffne Adobe Lightroom und importiere die aufgenommenen HDR-Fotos in das Katalog. Achte darauf, dass du alle Belichtungseinstellungen für die Bilder korrekt hast und die RAW-Dateien verwendest, um maximale Details und Qualität zu erzielen. So sieht es in meinem Katalog aus:
3. Auswahl der Bilder für die Zusammenführung
Markiere alle Bilder, die du für dein HDR-Bild verwenden möchtest. In meinem Fall sind das die fünf unterschiedlichen Belichtungen, die ich zuvor gemacht habe. Hierbei ist es wichtig, dass alle Bilder die gleiche Szene aus dem gleichen Winkel zeigen.
4. Zusammenfügen der HDR-Bilder
Um die ausgewählten Bilder zusammenzufügen, drücke die Tastenkombination „Strg + H“ oder gehe über das Menü „Foto“ und wähle „Zusammenfügen“ → „HDR“. Lightroom beginnt nun mit dem Verarbeiten deiner Aufnahmen. Hier solltest du darauf achten, dass eventuelle Geistereffekte beseitigt werden. Diese können auftreten, wenn sich Objekte zwischen den Belichtungen bewegt haben.
5. Geistereffekte überprüfen
Lightroom bietet dir die Möglichkeit, Geistereffekte zu minimieren. Überprüfe die Vorschau und stelle die Stärke des Geistereffektabgleichs ein. Manchmal kann es nützlich sein, dies auf „niedrig“ zu setzen, um sehen zu können, welche Bereiche beschnitten werden. Screenshot_430
6. Automatische Einstellungen aktivieren
Setze einen Haken bei „Automatische Einstellungen“, um eine anfängliche Korrektur der Belichtung anzuwenden. Diese Funktion hilft dir, ein besseres Grundbild zu erhalten. Wenn dein Bild zu flach wirkt, kann diese Einstellung besonders vorteilhaft sein.
7. Überprüfen der automatischen Ausrichtung
Falls du die Bilder freihändig gemacht hast, aktiviere die automatische Ausrichtung. Lightroom wird versuchen, die Bilder genau zu justieren. Die Vorschau gibt dir eine Idee, ob Anpassungen nötig sind. Screenshot_496
8. Stapeln der Originaldateien
Aktiviere die Option „Stapel erstellen“, um die Originaldateien zusammen mit dem neuen HDR-Bild in einem Stapel anzuordnen. Dies hält deine Arbeitsfläche organisiert und ermöglicht einen einfachen Zugriff auf die Originale, falls du sie benötigst.
9. HDR Zusammenfügen
Drücke nun auf „Zusammenfügen“. Lightroom verarbeitet die Bilder, was einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Sobald der Prozess abgeschlossen ist, siehst du das neue HDR-Bild in deinem Katalog. Hier ist das Ergebnis: Screenshot_600
10. Bildbearbeitung im Detail
Das zusammengefügte HDR-Bild ist ein erster Schritt. Jetzt kannst du individuelle Anpassungen vornehmen. Beginne mit dem Kontrast. Der Regler sollte auf +10 bis +20 erhöht werden, um mehr Tiefe zu erhalten. Achte darauf, nicht zu weit zu gehen, um Überbelichtung zu vermeiden. Screenshot_610
11. Anpassung der Lichter und Tiefen
Jetzt stellst du die Lichter und Tiefen ein. Reduziere die Lichter, um überbelichtete Bereiche zu korrigieren. Gleichzeitig kannst du die Tiefen erhöhen, um dunklere Bereiche aufzuhellen. Dies gibt deinem Bild ein dynamischeres Aussehen. Screenshot_675
12. Farbkorrekturen vornehmen
Wenn du mit den Grundwerten zufrieden bist, kannst du zur Farbanpassung übergehen. Du kannst den Gelbregler nach links verschieben, um grüne Töne zu intensivieren. Es ist wichtig, hier sparsam zu sein, um eine natürliche Wirkung zu erzielen. Screenshot_820
13. Teiltonung einsetzen
Jetzt kannst du die Teiltonung verwenden, um den Himmel etwas blauer und die Böden wärmer zu gestalten. Halte die ALT-Taste gedrückt, um die Bereiche zu sehen, die eingefärbt werden. Experimentiere mit den Farbtönen, um das gewünschte Resultat zu erhalten. Screenshot_870
14. Schärfen anwenden
Anschließend wird das Bild geschärft. Übertreibe es nicht hier, ein Wert zwischen 70 und 80 sollte ausreichen, um die Details zu erhalten, ohne unnatürlich zu wirken. Screenshot_980
15. Vignette für den Fokus
Füge eine Vignette hinzu, um den Blick auf das zentrale Objekt zu lenken. Dies kann die Stimmung deines Bildes erheblich verbessern. Ein subtile Vignettierung ist meist effektiver. Screenshot_1010
16. Endgültige Anpassungen
Zuletzt schaue dir dein fertiges Werk an und nimm eventuell letzte Anpassungen vor. Dies kann das Finetuning von Farben und Kontrasten sein, um das Bild so natürlich wie möglich zu gestalten, ohne es künstlich aussehen zu lassen.
Zusammenfassung
In dieser Anleitung hast du gelernt, wie du HDR-Fotos in Lightroom Classic CC erstellen und bearbeiten kannst. Du solltest nun in der Lage sein, mit deinen eigenen Bildern zu experimentieren und diese beeindruckend zu gestalten.
FAQ
Was ist HDR-Fotografie?HDR-Fotografie kombiniert mehrere Aufnahmen eines Motives mit unterschiedlichen Belichtungen, um einen hohen Dynamikumfang zu schaffen.
Warum sollte ich Lightroom für HDR verwenden?Lightroom bietet leistungsstarke Tools, um HDR-Bilder einfach und effizient zu bearbeiten.
Was sind Geistereffekte?Geistereffekte entstehen, wenn sich Objekte zwischen den verschiedenen Belichtungen bewegen, was zu Unschärfe oder Verzerrungen im Endbild führen kann.