Teil 01 – Einleitung: Motiv Tier – tierisch gut!
Teil 02 – Die richtige Ausrüstung
Teil 03 – Die Hauptprobleme: Licht & Schärfe
Teil 04 – Auf den Ausschnitt kommt es an!
Teil 05 – Shooting-Vorbereitungen und -Planung
Teil 06 – Hundefotografie
Teil 07 – Katzenfotografie
Teil 08 – Pferdefotografie
Teil 09 – Kleintierfotografie
Teil 10 – Indoor-Shootings – Die Studiofotografie
Teil 11 – Outdoor-Shootings
Teil 12 – Bildbearbeitung
Teil 13 – Diverse allgemeine Tipps
Teil 14 – Reptilienfotografie
Mein Name ist Nicole Schick und meine größte Leidenschaft ist die Tierfotografie. Als inzwischen selbstständig tätige Fotografin mit eigenem Studio in Langenfeld (NRW) mit dem Schwerpunkt Tierfotografie bin ich auf Ausstellungen, Reitturnieren und anderen tierischen Veranstaltungen unterwegs. Ich führe In- und Outdoor-Shootings mit großen und kleinen Vierbeinern durch und im Vordergrund meiner Arbeit steht natürlich immer das Motiv.
In meinem Workshop möchte ich gern ein bisschen über meine Leidenschaft und meine Erfahrung als Tierfotografin erzählen. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und würde mich freuen, wenn der ein oder andere noch etwas für sich und seine Arbeit daraus mitnehmen kann. Ich versuche, so viel wie möglich über die digitale Fotografie zu lesen und mich im Selbststudium voranzubringen. Doch auch ich stehe erst am Anfang einer langen Reise …
Hiermit möchte ich mich auch noch einmal ganz herzlich für die vielen E-Mails und Kommentare zu meinen Workshops bedanken. Da ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt habe, hat es leider etwas länger gedauert, bis ich die Serie fortführen konnte. Jetzt hoffe ich, umgehend die restlichen Teile vervollständigen zu können. Allen Lesern wünsche ich viel Spaß beim Lesen des Tutorials!
Inhalt:
- Einleitung
- Was wird benötigt?
- Zusammenstellung Fototasche für 3 Geldbeutel
- Zusammenstellung Studioausrüstung Hobby und Profibereich
1. Einleitung
Immer wieder lese ich in Büchern, dass der Sportfotograf die teuerste Ausrüstung benötigt. Das stimmt natürlich, aber ein Tierfotograf benötigt ebenso hochwertiges Equipment und gute Objektive mit hohen Brennweiten und guter Lichtstärke, natürlich abhängig davon, ob er mehr Studioaufnahmen macht oder durch die Safariparks von Afrika reist. In diesem Tutorial möchte ich Ihnen ein wenig das wichtigste Equipment eines Tierfotografen vorstellen und Ihnen sagen, worauf es bei Ihrer Auswahl ankommen sollte. Außerdem möchte ich Ihnen drei Fototaschen zusammenstellen, eine für den kleinen, eine für den mittleren und eine für den großen Geldbeutel.
Des Weiteren schauen wir uns einmal ein Studioequipment an, und auch hier werden wir zwei verschiedene Studioausrüstungen zusammenstellen, die entweder für den Hobby- oder für den Profibereich gelten sollen.
Da ich nur meine eigenen Geräte hinreichend getestet habe, möchte ich Ihnen auch nur diese vorstellen; ob Sie dann aber eine Ausrüstung von Nikon oder Canon, Hensel oder Multiblitz haben, das ist völlig unbedeutend. Jeder Fotograf sammelt im Laufe seiner „Karriere“ ganz eigene Erfahrungen und lernt sein eigenes Equipment lieben und schätzen. Natürlich würde jeder Fotograf in diesem Tutorial auch andere Tipps zum Besten geben. Da dieses Tutorial nur als Leitfaden dient, bitte ich dies zu berücksichtigen.
2. Was wird benötigt?
Erst einmal muss klar sein, was wir brauchen! Und dann können wir anfangen, uns preislich in unserer Liga einmal umzusehen und den Einkaufskorb zu packen. Hier ist eine Liste mit Equipment, die wir auf jeden Fall in unserem Sortiment wissen sollten:
• Spiegelreflexkamera
• Speichermedium
• Wechselakku
• 1–2 Objektive
• UV-Filter für jedes Objektiv
• Fototasche bzw. -rucksack
• ggf. Stativ
• ggf. Batteriegriff
Damit können wir also schon einmal loslegen. Das Wichtigste haben wir beisammen. Auf Wunsch können Sie sich natürlich Ihre Liste noch unendlich erweitern!
Für Ihre Liste zur Bildbearbeitung würde ich vorrangig folgende Punkte aufnehmen:
• Kartenlesegerät
• Bildbearbeitungsprogramm
• ggf. externe Festplatte
So, und jetzt schauen wir einmal, wofür die o. g. Sachen wichtig sind und worauf es bei unserer Wahl ankommen sollte:
Die richtige Kamera
Wenn Sie überlegen, sich Ihre erste SLR-Kamera zuzulegen oder ob sich der Kauf des nächsthöheren Modells lohnt oder ob Sie vielleicht noch warten sollten, dann schauen wir doch einfach mal, worauf es bei der Wahl Ihrer Kamera ankommt. Zumindest, wenn Sie damit in den Tierbereich möchten dann sollten Sie auf das ein oder andere Kriterium achten. Außerdem müssen Sie natürlich für sich wissen, wo Sie hinmöchten und wie oft Sie mit Ihrer Kamera unterwegs sind. Haben Sie so einfach nur Freude daran, 3 x im Jahr bei schönem Wetter im zoologischen Garten die Löwen zu fotografieren, dann reicht Ihnen ein entsprechend darauf ausgelegtes Equipment von ca. 600 Euro aus. Möchten Sie regelmäßig den Pferdesport bei Turnieren fotografieren und sind auch bei schlechten Lichtverhältnissen auf optimale Qualität angewiesen, werden Sie schnell im 2.000-Euro-Bereich liegen.
Wenn Sie noch gar keine Ahnung haben, wo die Reise hingehen soll und wie viel Spaß Sie an der Fotografie haben, so gebe ich Ihnen erst mal einige Tipps, die für Sie beim Kauf Ihrer SLR wichtig sein könnten – wenn Sie überlegen, sich ein besseres Equipment zuzulegen, sollten Sie meine Ausführungen zu den Objektiven lesen oder ggf. die Fototaschen, die wir weiter unten gepackt haben, einmal ansehen.
Meine erste Ausrüstung lag bei ca. 800 Euro. Es war eine Nikon D40 und ein Sigma Objektiv 70-300 mm. Ich habe damit wirklich super Ergebnisse erzielt, und dem Sigma Objektiv weine ich heute noch nach. Die Kamera war top. Das Zoom-Objektiv perfekt! Allerdings ging das Objektiv natürlich in die Knie, wenn das Licht abnahm. D. h., hier sollten Sie auf jeden Fall wissen, was Sie hauptsächlich fotografieren möchten.
Hier einige Aufnahmen zum Vergleich:
Das erste Foto zeigt Labrador-Hündin Sari als Welpen. Hier wurde die Nikon D40 verwendet und das o. g. Sigma Objektiv (70-300 mm). Das zweite Foto zeigt Sari mit einem Jahr. Hier wurde die Nikon D700 mit einem Nikon-Objektiv verwendet (70-200 mm).
Die kleinen Kameratypen haben natürlich wichtige Nachteile gegenüber den größeren Modellen. Es ist genauso, wenn Sie einen Golf mit einer E-Klasse vergleichen. Egal, ob es die Verarbeitung ist, die langsamere Technik, die Auslösegeschwindigkeit, die Auflösung der Bilder, die Fokus-Messfelder etc. – Sie werden einfach für sich entscheiden müssen, was Ihren Wünschen am Nächsten kommt; und lesen Sie Testberichte!
Hören Sie nicht auf jemanden im Bekanntenkreis, der schon IMMER mit Nikon fotografiert und damit ja so gut zurechtkommt. Vielleicht fotografiert dieser Bekannte nur im Auto-Modus zu Familienfesten mit dem internen Blitz, und Sie stellen dann schnell fest, dass diese Technik für Sie absolut ungeeignet ist. Natürlich macht sich die Technik beim Preis immer bemerkbar, allerdings möchte ich hier auch ganz klar sagen, dass auch der Hobbyfotograf mit einfacher Technik hervorragende Resultate erzielen kann, wenn er weiß, was er tut. Wer sich also mit seiner Kamera auskennt und sie gut bedienen kann, der wird auch mit kleinen Kameratypen zufrieden sein. Umgekehrt kann man mit der Auto-Funktion an jeder Kamera in bestimmten Situationen Schwierigkeiten bekommen.
Jedenfalls empfehle ich die Kameratypen ohne Automatik-Modi KEINEM Anfänger. Die Nikon D700 hat beispielsweise nur Halbautomatik und manuelle Steuerung. Hier sollte man dann schon wissen, wie die SLR manuell eingestellt wird. Hier kann man nicht eben mal den Schalter auf Automatik oder Sportfotografie einstellen und direkt loslegen. Wenn Sie dieses Tutorial lesen und das Interesse an der Fotografie mitbringen, was dafür notwendig ist, dann werden Sie ohnehin den Ehrgeiz in sich tragen, Ihre Kamera eines Tages komplett manuell zu steuern. ISO, Belichtung, Blende … Glauben Sie mir, das geht Ihnen irgendwann in Fleisch und Blut über und dann macht das Fotografieren erst richtig Spaß. Wenn Sie wissen, wofür all diese Komponenten stehen und sie rauf und runter probieren, um das perfekte Ergebnis zu erzielen. Genauso müssen Sie sich überlegen, ob für Sie ein Vollformat infrage kommt oder ob Sie lieber mit den Vorteilen des Format-Faktors arbeiten möchten.
Zur Erläuterung: Das DX-Format wurde 1999 mit der Nikon D1 eingeführt. Durch das gegenüber Kleinbild verkleinerte Format ist ein sog. Format-Faktor zu berücksichtigen. Dieser wird für das DX-Format üblicherweise mit 1,5 angegeben. D. h., bei einer Kamera mit DX-Format multipliziert sich die Brennweite x 1,5. Euer Objektiv 70-200 wird somit eine realistische Brennweite von ca. 100-300 haben. Bei einer Vollformatkamera liegt sie tatsächlich bei 70-200 mm. Dies macht schon einen erheblichen Unterschied aus. Mit meiner ersten Kamera lag ich im DX-Format beim 70-300 mm-Objektiv bei einer Zoom-Brennweite von 450 mm! Jetzt habe ich nur noch 200 mm … es vergeht kein Tag, an dem ich nicht überlege, noch ein großes Zoomobjektiv zu kaufen. Für Bewegungsaufnahmen von Hunden und Pferden finde ich kaum eine Technik besser als ein DX-Format mit großem Zoomobjektiv.
Sie sehen also, die „kleineren“ Kameras haben auch Vorteile, und hier noch einer: Vor einiger Zeit saß eine Kundin neben mir und sagte: Die gleiche Kamera hab ich auch. Erst einmal musste ich schlucken. Denn wer eine so teure Kamera hat, der fotografiert doch selbst, dachte ich mir. Ihr Mann hatte ihr die Kamera geschenkt, weil sie so gern eine richtig gute haben wollte, erzählte sie mir dann. Natürlich kann sie damit nicht arbeiten, da sie nicht weiß, wie eine Spiegelreflexkamera arbeitet. Ich möchte niemandem davon abraten, sich eine gute teure Kamera zu kaufen, ganz im Gegenteil. Aber es muss dem Käufer klar sein, dass er dann schon wissen muss, wie er sie bedient …
Die richtigen Objektive
Lichtstärke und Qualität sind natürlich das, was ein gutes Objektiv ausmacht. Ein Objektiv mit einem extrem hohen Brennwertbereich kann nie so gut sein wie eine Festbrennweite mit hoher Lichtstärke. Sie werden auf jeden Fall einen Qualitätsunterschied sehen, und zwar einen erheblichen. Möchten Sie also am Anfang mit nur einem Objektiv arbeiten, werden Sie schnell an Ihre Grenzen stoßen. Mit einem guten Zoom-Objektiv werden Sie sehr glücklich werden, wenn Sie im Zoo Aufnahmen machen; möchten Sie aber damit mal ein Gruppenfoto bei einer Feier machen, wird es schon eng, wenn Ihre Brennweite bei 100 mm anfängt. Am besten ist es natürlich, Sie können direkt mit zwei Objektiven starten. Sie müssen ja nicht direkt beides mit einer Blende von 2,8 kaufen. Oft ist schon ein Objektiv bei der Kamera enthalten und Sie können noch ein Zoom-Objektiv dazu erwerben. Hier kommt es wieder auf Ihren Geldbeutel an …
Ich nutze inzwischen zu 99 % mein 70-200 mm-Objektiv, allerdings im Vollformat. Es deckt fast alle Bereiche ab. Porträts, Bewegungsaufnahmen, Studioaufnahmen … Natürlich wären Porträts mit einem höheren Zoomobjektiv noch schöner, und manchmal fehlt auch eine kleinere Brennweite. ABER es geht immer besser. Es ist alles eine Frage des Geldes! Was ich sagen will: Ich habe einige Objektive, nutze aber fast nur das o. g.
Zusätzlich habe ich noch ein 24-70 mm-Objektiv, das ich im Tierbereich aber inzwischen so gut wie gar nicht mehr nutze, und eine 50-mm-Brennweite. Ich muss zugeben, ich habe sogar einen Telekonverter, aber den habe ich noch nie benutzt! Sollte ich vielleicht einmal ausprobieren. Der würde mich nämlich wieder auf die 300 mm bringen. Listen wir also mal auf, was wir wirklich brauchen und einige klare Regeln, was beim Kauf eines Objektivs wirklich wichtig ist! Hier habe ich einmal ein Objektiv, das von Nikon oder Canon um die 400 Euro kostet und ca. die Hälfte, wenn wir auf Sigma oder Tamron zurückgreifen:
• Brennweite: 70-300 mm
• Lichtstärke: 1:4,0-5,6
Wofür stehen diese Werte? Die Brennweite steht natürlich – klar – für unseren Zoombereich. Wie bereits ausgeführt, sind die 300 mm bereits eine schöne Größe, da kommen Sie im Zoo schon sehr nah an die Tiger ran, das verspreche ich Ihnen! Wenn Sie dazu noch einen schönen, hellen Tag haben, wird Ihnen auch diese Lichtstärke wunderbare Resultate ermöglichen. Es ist ein absoluter Traum, mit diesem Objektiv zu arbeiten. Die Werte 4,0-5,6 stehen für die jeweils größte Blende, die Sie mit diesem Objektiv nutzen können. Hier haben Sie einen Von-bis-Wert angegeben. D. h., Ihre Lichtstärke nimmt ab, je höher der Zoombereich ausgenutzt wird. Sie liegen also bei 300 mm in jedem Falle bei einer Blende von 5,6f. Das macht eigentlich schon den Unterschied aus, der sich so massiv im Geldbeutel niederschlägt. Das gleiche Objektiv mit einer durchgängigen Lichtstärke von 2,8 von Nikon oder Canon liegt bei 2.000 Euro. Sie sollten in jedem Falle darauf achten, dass Sie kein vermeintliches Schnäppchen machen und dann bei einem schlechten Allrounder-Objektiv landen, so z. B. einem 18-250-mm – 3,5-6,3.
Je höher der Brennweiten-Bereich, desto schlechter auch die Qualität Ihres Objektivs. Ich habe einmal gelesen, man sollte immer den Faktor niedrigste Brennweite x 3 nicht überschreiten. Das kann ich nur bestätigen. Hier sind Sie definitiv auf lange Sicht glücklicher, wenn Sie ein bisschen was aufschlagen und sich hier ein zweites Objektiv zulegen. Dann starten Sie lieber mit einem Sigma oder Tamron, so habe ich es auch gemacht. Auch hier sind natürlich die Nikon- und Canon-Objektive noch mal etwas genauer, aber wenn Sie erst einmal ein wenig testen möchten, sind Sie mit zwei guten Sigmas besser bedient als mit einem schlechten Canon.
Wenn Sie natürlich gern Makro-Aufnahmen machen möchten, dann müssen Sie sich darauf konzentrieren, und Sie werden mit einem ausschließlichen Zoom-Objektiv nicht glücklich werden. Es gibt heutzutage so viele verschiedene Objektive; Sie haben wirklich die Qual der Wahl. Aber der Vorteil liegt darin, dass Sie sich wild austoben können und für jeden Fotografen das Richtige dabei ist.
Wie bereits in anderen Tutorials geschrieben, kann ich Sie nur an die Fachverkäufer oder Telefon-Hotlines der guten Internetversandhäuser verweisen. Hier kann man oft schon einen guten Rat erhalten, und das geschulte Personal wird Ihnen mit Sicherheit schon einmal weiterhelfen können!
Sonstiges Zubehör:
Was Sie auf jeden Fall brauchen, ist eine gute Tasche bzw. ein Rucksack. Wichtig ist, dass alles gut geschützt ist und nichts herausfallen kann. Tragekomfort bei langen Wegen ist natürlich auch von Vorteil, und außerdem viel Platz. Ich habe mir ständig neue Taschen gekauft, weil ich immer mehr Equipment an Land geschleppt habe! Daher lieber zwei Nummern zu groß kaufen als nachher wieder neues Geld ausgeben. Sie liegen hier bei ca. 80 Euro für einen guten Rucksack.
Akkus und Speicherkarten sind natürlich ebenso wichtig. Sie sollten immer einen Ersatzakku dabeihaben, wenn möglich sogar das Ladegerät. Wenn es eng wird, findet sich fast immer irgendwo eine Steckdose für den Notfall. Bei den Original-Akkus muss man jedoch inzwischen sagen, dass sie verdammt lange halten! Zwei Akkus an einem Tag leer zu schießen, da gehört schon was dazu. Die kostengünstigen Alternativakkus sind aber auch gut; davon verwende ich ebenfalls zwei und bin damit bisher gut gefahren. Sie haben lediglich etwas längere Ladezeiten und die Akkus sind etwas schneller leer. Das ist aber ein minimaler Unterschied.
Bei den Speicherkarten würde ich Ihnen Qualität empfehlen. Natürlich ist auch die Schnelligkeit von Vorteil. Hier sollten Sie keinesfalls am falschen Ende sparen. Es reichen am Anfang 2-3 große Speicherkarten, und inzwischen sind diese ja auch bezahlbar geworden! Ich habe immer welche in verschiedenen Größen vorrätig. Für Outdoor-Shootings nutze ich die großen Karten, für kleinere Studio-Shootings darf es auch mal eine 4 GB sein. Im RAW-Format benötigt man natürlich immer mehr Speicher und damit wird man sich dann spätestens nach großen Karten umsehen müssen.
Ganz wichtig: Schon beim Kauf Ihres Objektives sollten Sie immer einen UV-Filter in der passenden Größe mitbestellen. Das ist ganz wichtig, alleine schon, um Ihr Objektiv zu schützen. Natürlich gibt es eine ganze Menge Filter; der Pol-Filter ist zum Beispiel auch eine sehr schöne Sache. Hier können Sie nach Herzenslust experimentieren.
Ich habe ein Stativ und auch einen Batteriegriff, aber ich nutze sie kaum. Das liegt daran, dass mir das Stativ zu lästig ist und ich lieber frei arbeite. Außerdem mache ich kaum Makro-Aufnahmen; hier käme es sicher zum Einsatz. Der Batteriegriff hingegen ist mir auf der ohnehin schon schweren Kamera einfach zu viel. Die D700 macht 5 Aufnahmen in der Sekunde. Das war bisher immer völlig ausreichend. Mit Batteriegriff käme sie auf 8. Ich verzichte lieber auf das zusätzliche Gewicht. Wenn man immer ohne Griff arbeitet, so dauert es einige Zeit, bis man sich daran gewöhnt hat. Das ist sicherlich Ansichtssache.
Für Ihren PC sollten Sie sich natürlich auch etwas überlegen. So habe ich mehrere Kartenlesegeräte von Hama. Sie sind günstig, einfach austauschbar und praktisch! Mir ist das interne Lesegerät im PC nach einiger Zeit kaputtgegangen und hat direkt eine ganze Karte mitgenommen. Dank der heutigen Recovery-Programme war das halb so wild, aber so erspart man sich einfach unnötigen Ärger und Arbeit. Stimmt etwas damit nicht, werfen Sie es weg und ärgern sich nicht. Ich empfehle Ihnen außerdem eine Tasche für Ihre Speicherkarten!
Man merkt, dass ich kein Produktfotograf bin :-)
Natürlich ist die Bildbearbeitung auch eine wichtige Sache bei der Fotografie. Wenn Sie im RAW-Format fotografieren sollten Sie Lightroom oder Bridge nutzen. Natürlich wäre Photoshop eine gute Lösung als Bearbeitungsprogramm, doch es muss nicht immer das teuerste sein, es gibt heutzutage viele gute Bildbearbeitungsprogramme, die Ihnen Ihre Arbeit erleichtern können. Immerhin müssen Sie die Software ja auch bedienen können, und PS ist ein umfangreiches Programm. Hierzu rate ich Ihnen, den Workshop Bildbearbeitung zu lesen. Hier zeige ich Ihnen einige schöne Bearbeitungsmöglichkeiten bei der Tierfotografie.
Ich speichere meine Bilder alle auf externen Festplatten. Wenn Sie also erst mal einen großen Bildschatz auf Ihrem PC haben, wird dies für Sie ggf. auch eine gute Lösung sein, damit Sie Ihren PC nicht mit all den Fotos in die Knie zwingen. Hier habe ich nur gute Erfahrungen gemacht, egal, mit welcher Festplatte ich gearbeitet habe. Trotzdem empfehle ich Ihnen natürlich, ein wöchentliches Back-up durchzuführen.
Da ich bereits im Teil Studiofotografie viel über die Ausrüstung geschrieben habe, möchte ich hierauf nicht weiter eingehen und Sie auf den letzten Teil dieses Tutorials verweisen, wo wir einfach mal zwei Studioausrüstungen zusammenstellen. Wenn Sie dann noch mehr erfahren möchten, bitte ich Sie, den Teil Studiofotografie zu lesen.
3. Zusammenstellung Fototasche für 3 Geldbeutel
Bei der Zusammenstellung des Equipments habe ich mich vorrangig auf Kamera und Objektive konzentriert. Sie sollten noch ca. 150-250 Euro für die folgenden Sachen einplanen, die Sie in jedem Falle brauchen werden: Ersatzakku, Speicherkarten, UV-Filter fürs Objektiv, Fototasche/-Rucksack.
Für den kleinen Geldbeutel:
Die erste Tasche packe ich einmal für diejenigen zusammen, die sich überlegen, eine Spiegelreflex-Kamera zu kaufen – die damit einfach einmal arbeiten möchten, um zu sehen, ob sie daran Spaß haben. Hier habe ich einmal mit einem Objektiv (speziell für die Tierfotografie) und einmal mit zwei Objektiven gearbeitet. Ich habe versucht, mich hier möglichst „günstig“ zu fassen. Bitte beachten Sie, dass ich keine großen Testberichte zu den genannten Sachen gelesen habe; hier sollten Sie sich noch einmal ganz genau informieren! Außerdem habe ich persönlich nur mit den Nikon-Typen Erfahrung. Sie müssen außerdem prüfen, ob die Kameradaten zu Ihren Bedürfnissen passen. Dies hier sind nur Vorschläge! Bitte beachten Sie, dass die meisten Kameras bereits als Kits mit einem Objektiv mit 18-55 mm o. Ä. zusammen verkauft werden. Bei dieser Klasse hier liegen wir preislich bei ca. 600-800 Euro.
Kameras:
Nikon D5000
Canon EOS 1000D
Canon EOS 500D
Für ein Objektiv:
70-300 mm (Bereich Tierfotografie!)
Für zwei Objektive:
18-55 mm und
70-300 mm
Für den mittleren Geldbeutel:
Falls Sie bereits mit einer Spiegelreflex gearbeitet haben, die Fotografie Ihr großes Hobby ist oder Sie direkt voll durchstarten möchten, dann habe ich Ihnen hier etwas für den volleren Geldbeutel zusammengestellt. Mit dieser Ausrüstung werden Sie im Gelegenheits- und Profibereich sicherlich sehr zufrieden sein. Allerdings müssen Sie hier schon mit Kosten um die 2.000 Euro rechnen.
Kameras:
Nikon D90
Canon EOS 60D
Canon EOS 7D
Canon EOS 1D
Objektive:
24-70 mm
70-300 mm
Für den großen Geldbeutel:
Sie möchten direkt eine Profiausrüstung? Dann legen wir los. Ich packe Ihnen hier einmal eine Ausrüstung für den Berufsfotografen-Bereich zusammen; allerdings sollten Sie hierzu wissen, wie Sie Ihre Kamera manuell bedienen und die nötige Erfahrung mitbringen. Ansonsten empfehle ich Ihnen, lieber eine Kamera aus dem mittleren Bereich zu wählen. Sie liegen hier preislich bei 5.500-8.000 Euro.
Kamera:
Nikon D700
Nikon D3
Canon EOS 5D
Objektive:
24-70 mm (von Nikon oder Canon)
70-200 mm (von Nikon oder Canon)
Hier können Sie natürlich beliebig ausweiten auf größere Zoom- oder Makro-Objektive, Festbrennweiten etc.
4. Zusammenstellung Studioausrüstung Hobby- und Profibereich
Ich nutze zwei verschiedene Studioausrüstungen. Einmal ein kleines Walimex-Kit für den mobilen Einsatz und im Studio eine Hensel-Ausrüstung. Beide Sets bestehen aus drei Blitzköpfen. Lediglich die Aufsätze sind verschieden. Doch auch hier variiere ich zwischen Spots, Schirmen, Softboxen in div. Formaten und Beauty-Dish. Wie bereits erwähnt, habe ich hierzu schon einiges im Studiofotografie-Tutorial geschrieben. Somit konzentriere ich mich auf die Zusammenstellung von zwei verschiedenen Studioausrüstungen für Sie! Mit der Hobby-Studioausrüstung sollte es Ihnen möglich sein, mit Ihrer Spiegelreflex bald schöne Aufnahmen von Ihren Tieren zu Hause zu machen. Sollten Sie eine solche Ausrüstung bereits haben und sich Ihr eigenes Profi-Heimstudio zusammenstellen wollen, so empfehle ich Ihnen die zweite Kategorie.
Erst einmal möchten wir unsere einfache Studioausrüstung zusammenpacken. Hier werde ich ebenfalls ein Walimex-Set aussuchen, das Sie als Anfänger bis zum Profi nutzen können. Es ist dafür völlig ausreichend. Ob Sie dann Schirme oder Softboxen lieber haben, können Sie ganz frei entscheiden. Inzwischen haben fast alle Internetshop-Anbieter diese Sets im Angebot; es ist dann nur eine Frage des Geldbeutels, für welches Set Sie sich entscheiden. Sie werden aber vermutlich um die 800-1.000 Euro dafür liegen. Hier eine Aufstellung, was Sie ungefähr für ein Walimex-Set benötigen:
• 2 Walimex-Blitzköpfe
• ggf. ein weiterer Walimex-Blitzkopf für den Hintergrund
• Funkauslöser für Ihre Kamera
• 2 Schirme
• 2 Softboxen
• ggf. Spot für die dritte Lampe mit farbigen Einsätzen
• Stative
Außerdem benötigen Sie natürlich einen geeigneten Hintergrund. Allerdings können Sie Ihre Katzen z. B. auch auf dem Kratzbaum fotografieren. Manchmal nutze ich dafür sogar nur eine Lampe und los geht’s. Testen Sie es einfach mal. Sie werden überrascht sein. Alternativ können Sie natürlich auch ein Sofa mit einer schönen Decke als Hintergrund für Wuffi oder Mietzi nehmen. Wenn es professioneller sein darf, dann gibt es sog. Hintergrundsysteme, die kinderleicht aufbaubar sind und die dann mit schmalen Hintergrundrollen oder schönen Stoffen bestückt werden können. Jeder Fotostudioshop kann Ihnen da eine große Auswahl bieten! Wie gesagt, mehr dazu gibt’s im Tutorial Studiofotografie.
Diese Fotos sind erst vor zwei Wochen mit dem Walimex-Studio (allerdings mit nur zwei Blitzköpfen) entstanden. Eine Softbox links vorne und eine rechts vorne vor dem Motiv:
Jetzt möchte ich Ihnen eine Profi-Ausrüstung vorstellen, die Sie für ein gutes Studio natürlich brauchen werden. Wenn Sie also z. B. schon mit einem kleinen Fotostudio gearbeitet haben und sich jetzt nach der nächsthöheren Studioklasse umsehen, so werden Sie erst einmal über den Preis staunen. Wie ich auch … denn hier sprechen wir nicht vom doppelten oder dreifachen Preis; meist liegen wir bei der gleichen Ausrüstung schon beim fünffachen Preis! Profigeräte im Studiobereich sind oft von den Marken Multiblitz oder Hensel. Und diese Geräte haben ihren Preis. Hier kostet der Blitzkopf schon mal gut und gerne 1.000 Euro. Hier einmal eine Empfehlung für eine Hensel-Ausrüstung, falls Sie überlegen, mit einem solchen Set Ihre Profi-Karriere zu beginnen:
• 2 Hensel-Blitzköpfe 500
• 1 Hensel-Blitzkopf 250
• div. Aufsätze nach Ihren Wünschen (Softboxen, Schirme, Beauty-Dish etc.)
• Funkauslöser für die Kamera
• Stative
Hier einige Aufnahmen, die ich mit der Hensel-Ausrüstung gemacht habe. Die Bilder sind wie immer alle unbearbeitet.
Wie gesagt, viel Arbeit kann ich Ihnen nicht abnehmen, ich kann Ihnen nur eine ungefähre Richtung sagen und einen Leitfaden, was Sie in jedem Falle brauchen. Es kommt auf Ihre Wünsche und auch auf Ihren Geldbeutel an. Hier sollten Sie zumindest ungefähr gefunden haben, was Sie in der Tierfotografie in jedem Falle benötigen und auch, was Sie ungefähr haben sollten, wenn Sie mal im Profi-Bereich richtig durchstarten möchten. Ich hoffe, der Workshop war ein bisschen hilfreich, und natürlich stehe ich für Fragen gern zur Verfügung! Zum Abschluss habe ich noch ein paar Schnappschüsse hinzugefügt, die in den letzten Wochen mit der D700 und dem 70-200 mm Objektiv entstanden sind.
Bis zum nächsten Tutorial.
Nicole Schick
www.tierfotografie-mit-herz.de
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