Hinweis: Das Tutorial "Feuer ins Bild wischen" ist eine Textversion des zugehörigen Video-Trainings von Marco Kolditz. Die Texte können daher durchaus auch einen umgangssprachlichen Stil aufweisen.
Schritte 1–10
Schritt 1
Jetzt kommt ihr zu einem sehr spannenden und illustrativen Teil dieses Tutorials. Ihr werdet Feuer bzw. Flammen in das Bild hineinmalen. Dazu wählt ihr die Ebene "Grobe Konturen" aus und macht davon sicherheitshalber auch gleich ein Duplikat. In dem Fall haltet ihr die Alt-Taste gedrückt und zieht diesmal die Ebene unter sich selbst.
Schritt 2
Ihr benennt diese Ebenenkopie in "Grobe Konturen Backup" um und blendet diese erst einmal aus.
Schritt 3
Jetzt könnt ihr - ohne befürchten zu müssen, dass ihr nie wieder zurück könnt - diese Ebene "Grobe Konturen" bearbeiten.
Schritt 4
Jetzt könnt ihr anhand dieser Konturen die Flammen in das Bild hineinwischen.
Schritt 5
Dazu wählt ihr in den Werkzeugen den Wischfinger aus.
Schritt 6
Es könnte sein, dass bei euch das Weichzeichner-Werkzeug oder das Scharfzeichner-Werkzeug erscheint. Also? Wieder die Maus gedrückt halten und das Wischfinger-Werkzeug auswählen.
Schritt 7
Den Modus auf Normal und die Stärke auf 80%. Die beiden Optionen Alle Ebenen aufnehmen und Fingerfarbe sind deaktiviert.
• Modus: Normal
• Stärke: 80%
Schritt 8
Diese letzte Option ist nur für den Stift. Das heißt, wenn die aktiv ist, dann kommt es darauf an, wie fest man mit dem Stift auf das Tablet drückt, dementsprechend wird dann einfach die Pinselspitze kleiner oder größer. Wenn ihr mit der Maus arbeitet, könnt ihr das komplett ignorieren, aber wenn ihr einen Stift verwendet, empfiehlt Marco, das zu aktivieren.
Schritt 9
Wählt nun den Wischfinger aus und zoomt ein wenig in das Bild hinein.
Schritt 10
Jetzt kommt der kleine Zaubertrick: Ihr werdet mit geschlängelten Bewegungen entlang der Schulter malen. Dazu muss man natürlich auch ungefähr wissen, wie Feuer aussieht, wie sich eventuell die Flammen bewegen, und dementsprechend macht man dann einfach etwas geschwungenere Linien. Man sollte generell darauf aufpassen, dass sie nicht zu ordentlich wirken.
Weiter gehts mit den Schritten 11–20
Schritt 11
Es gibt z.B. die Möglichkeit, dass man das Feuer auch mal so malt, immer auf die gleiche Art und Weise.
Schritt 12
Das sieht natürlich total blöd aus. Deswegen sollte man fast schon zufällig arbeiten, aber auch nicht zu grob. So was sieht natürlich auch nicht gut aus:
Schritt 13
Das heißt, man sollte hier vorsichtig vorgehen und lieber noch mal einen Schritt zurück (Strg+Z) gehen und noch mal von vorne anfangen. Auf diese Art und Weise kann man ein schönes Feuer erstellen. Das heißt, man wischt hier wirklich mit dem Wischfinger diese Konturlinien ein bisschen nach oben, denn Feuer hat bekanntlich die Eigenheit, nach oben zu wachsen.
Schritt 14
Und auch hier - ganz wichtig - das ist einer der wichtigsten Schritte dieses gesamten Tutorials. Man sollte sich dafür wirklich Zeit lassen. Also nicht grob irgendwelche Flammen dahinmatschen, sondern wirklich gucken, dass das realistisch aussieht.
Bei dem Kinn etwas aufpassen, denn wenn ihr das so drüberzieht, dann wandert die Flamme über das Kinn hinweg.
Schritt 15
Hier könnte die Flamme das Kinn ein wenig umschmeicheln, sodass sie ein wenig um die Ecke herumkommt. So sieht das doch ganz gut aus.
Schritt 16
Diese Kontur hier noch ein wenig aufbrechen. Man könnte es auch so machen, als ob es sich hier schon um das Kinn herumbewegen würde.
Schritt 17
Man könnte jetzt auch den Pinsel ein wenig größer machen.
• Größe: 77 Px
Schritt 18
Aber nicht zu groß machen, denn dann bringt es irgendwann auch starke Rechner zum Schwitzen, das dauert dann ewig, bis so ein Strich erscheint.
Schritt 19
Wie gesagt, Marco hat sich bei seinem fertigen Bild wirklich Zeit gelassen, das kann er natürlich bei diesem Tutorial nicht so, aber er möchte euch generell einfach noch mal die Funktionsweise zeigen, wie man ganz einfach Feuer in das Bild hineinwischt.
Schritt 20
Dasselbe auch bei der Hand. Speziell bei diesem Finger, wo die Flamme so nach oben züngelt.
Es folgen die Schritte 21 bis 30
Schritt 21
Generell auch einfach hier diese harten Konturen ein bisschen aufbrechen, indem man so geschlängelte Linien malt. Auch an der Innenseite der Finger, sodass das Feuer von innen nach außen züngelt.
Schritt 22
Und bei der Nase, hier kann sogar ein bisschen Feuer hervorkommen - eine feurige Frau halt.
Schritt 23
Ganz schön ist auch, dass man das Feuer wie eine Art Make-up verwenden kann. Das heißt, entlang der Augenbrauen könnte man es auch künstlerisch verwenden; so, als ob die Brauen ein bisschen brennen. Das kann natürlich total schön aussehen, aber auch hier Zeit lassen, ausprobieren. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wenn das beim ersten Mal nicht gleich funktioniert, macht es halt noch einmal. Diejenigen, die am längsten durchhalten, die bekommen meistens auch die tollsten Ergebnisse. Wenn es beim ersten Mal nicht klappt und man schmeißt direkt den Stift in die Ecke, dann ist für denjenigen wahrscheinlich Bildbearbeitung schlichtweg nichts.
Schritt 24
Auf die Art und Weise kann man nun das gesamte Bild bearbeiten. Und auch hier bei diesen Haaren ein bisschen um die Ecken gehen.
Schritt 25
Oben am Haaransatz kann man natürlich auch Feuer erstellen.
Schritt 26
Marco macht an dieser Stelle im Video-Training mal eine kurze kleine Pause und in Windeseile seht ihr gleich sein fertig bearbeitetes Bild, zumindest bezüglich dieser Konturen, die er in Flammen verwandelt hat.
Schritt 27
Und wie ihr seht, wenn man in das Bild hineinzoomt, züngeln unsere Flammen doch eigentlich richtig gut.
Schritt 28
Das werdet ihr jetzt noch ein bisschen optimieren, bzw. die Farben anpassen. Als Erstes braucht ihr die Hilfsebene jetzt nicht mehr. Die zieht ihr in den Papierkorb.
Schritt 29
Und schon seht ihr, wie diese Ebenen bzw. diese Konturen sich auf euer Originalbild auswirken.
Schritt 30
Das Bild sieht natürlich noch nicht optimal aus, weil die Flammen weiß sind. Aber das wird mit der Zeit noch anders werden.
Als Erstes solltet ihr nun die originalen Haare der Frau weicher zeichnen, denn die sind noch zu klar und schimmern zu deutlich durch. Dazu klickt ihr auf eure Originalebene und dupliziert diese.
Einfach weitermachen mit den Schritten 31–40
Schritt 31
Das macht ihr, indem ihr die Alt-Taste gedrückt haltet und die Ebene über sich selbst zieht. Der Ordnung zuliebe nennt ihr sie "Haare weichzeichnen", damit ihr später alles wiederfindet.
Schritt 32
Darauf wendet ihr den wahrscheinlich in Photoshop am häufigsten benutzten Filter an, den Weichzeichnungsfilter Gaußscher Weichzeichner.
Schritt 33
In diesem Fenster wählt ihr einen Wert von 9 Pixel. Denn wenn ihr den Wert zu weit nach rechts zieht, würden die originalen Haare zu weich werden.
Schritt 34
Wenn ihr den Wert zu weit nach links zieht, 3,7 Pixel, dann ist der Effekt zu gering. Deswegen wählt ihr einen Wert von 9 Pixel aus und bestätigt mit OK.
• Radius: 9 Pixel
Schritt 35
Wenn euch der Wert jetzt nicht gefallen hat, dann könnt ihr das dank des Smartobjektes jederzeit mit Doppelklick auf den Filter Gaußscher Weichzeichner nachträglich noch anpassen.
Schritt 36
Mit einem Wert von 9 Pixel sind die Haare nicht mehr so klar, aber immer noch deutlich zu erkennen. Damit sich die Weichzeichnung auch wirklich nur auf die Haare auswirkt, wählt ihr die Ebene "Haare weichzeichnen" aus und erstellt über das kleine Icon (1) eine Maske (2).
Schritt 37
Somit habt ihr eine weiße Maske erstellt, und wenn ihr da jetzt mit Schwarz draufmalt, könnt ihr andere Bereiche im Bild ausmaskieren. Die sind dann nicht mehr von der Weichzeichnung betroffen. Dazu wählt ihr einen Pinsel mit schwarzer Vordergrundfarbe aus.
Schritt 38
Wenn bei euch Weiß als Vordergrundfarbe definiert ist, dann drückt ihr bitte die Taste X. Damit könnt ihr zwischen Vordergrund- und Hintergrundfarbe wechseln. Alternativ könnt ihr die Farbe auch über das Pfeilsymbol wechseln.
Schritt 39
Im vorliegenden Fall benötigt ihr einen komplett schwarzen Pinsel und könnt wieder die Größe, die Deckkraft und die Härte anpassen.
• Deckkraft: 100%
• Größe: 308 Px
• Härte: 81%
Schritt 40
Ihr malt jetzt bei voller Deckkraft einfach über die Bereiche, die nicht die Haare der Frau betreffen, und nehmt damit die Weichzeichnung zurück. Das muss nicht allzu genau sein, aber natürlich sollte der Mann scharf dargestellt werden. Aber bei den Übergangsbereichen ist es nicht 100% wichtig, wie man da entlang der Konturen zeichnet.
Hier zum Beispiel malt ihr bewusst etwas über die Haare der Frau drüber.
Die letzten Schritte
Schritt 41
Jetzt wechselt ihr mit der Taste X noch mal auf die weiße Vordergrundfarbe und nehmt so die Weichzeichnung wieder etwas zurück.
Schritt 42
An der Nase des Mannes kann man ein bisschen genauer sein, denn die Nase soll nicht zu weich werden. Das schimmert jetzt da an der Stelle ein bisschen, weil trotzdem die Nase des Mannes noch ein bisschen in Mitleidenschaft gezogen wird. Was aber nichts ausmacht, weil das später im Bild nicht mehr zu sehen sein wird, denn hier wird ja alles voller Flammen sein.
Schritt 43
Das heißt, immer mal wieder mit der X-Taste einfach die Vorder- und Hintergrundfarbe wechseln und dadurch dann immer wieder die Unschärfe ins Bild hinein- oder herausmalen.
Die Gesichtshaut der Frau soll natürlich komplett von der Weichzeichnung ausgeschlossen werden. Das heißt, hier malt ihr wieder mit schwarzer Vordergrundfarbe. Ebenso natürlich auch Schulter, Arm oder Dekolleté.
Schritt 44
Jetzt habt ihr eigentlich nur noch die Haare, die weichgezeichnet sind. Übrigens, wenn ihr jetzt mal mit der Alt-Taste auf die Maske klickt, dann seht ihr auch, was ihr jetzt maskiert habt.
Schritt 45
Dadurch kann man noch Bereiche ausmachen, wo man vielleicht etwas vergessen hat.
Schritt 46
So könnt ihr hin- und herwechseln, bis es passt.
Schritt 47
Dann habt ihr jetzt schon mal die Haare weichgezeichnet und das sieht doch schon richtig gut aus.