Das präzise Berechnen von Nutzungsrechten ist eine essenzielle Fähigkeit für selbstständige Web- und Grafik-Designer. Oftmals wird die Preisgestaltung in diesen Bereichen durch verschiedene Faktoren kompliziert, die effizient verwaltet werden müssen. Zu den Begriffen, die du in diesem Kontext verstehen solltest, zählen Nutzungsart, Nutzungsgebiet, Nutzungsdauer und Nutzungsumfang. In dieser Anleitung wirst du lernen, wie du diese Faktoren bei der Kalkulation deiner Designs berücksichtigst und somit die gesamt benötigte Vergütung ermittelst.
Wichtigste Erkenntnisse
- Nutzungsarten, -gebiete, -dauern und -umfänge sind die vier entscheidenden Faktoren zur Berechnung von Nutzungsrechten.
- Die Entwurfsvergütung bildet die Basis für weitere Berechnungen.
- Jeder dieser Faktoren weist einen spezifischen Nutzungsfaktor auf, der in die Berechnung einfließt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Berechnung von Nutzungsrechten
Zuerst ist es wichtig, die Grundsumme, sprich die Entwurfsvergütung, festzulegen. Diese bildet die Basis für alle weiteren Berechnungen. Angenommen, du hast eine Entwurfsvergütung von 100 €. Dies ist der Ausgangspunkt, von dem aus du deine Berechnungen starten wirst.

Als Nächstes musst du die gewünschte Nutzungsart des Kunden ermitteln. Plant der Kunde, das Design nur für einfache Nutzung zu verwenden? Hierbei handelt es sich um das einfache Nutzungsrecht, welches einen Nutzungsfaktor von 0,2 hat. Möchte der Kunde das ausschließliche Nutzungsrecht, ist der Faktor 1,0 zu verwenden.
Jetzt wird die Berechnung durchgeführt: Wenn der Kunde ein einfaches Nutzungsrecht wünscht, addierst du 20 % zu deiner Entwurfsvergütung. Also: 100 € (Entwurfsvergütung) + 20 € (Nutzungsrecht) ergibt 120 €.
Gehe nun den nächsten Faktor an, das Nutzungsgebiet: Hierbei kannst du zwischen regionaler und nationaler Nutzung unterscheiden. Falls der Kunde die Arbeit regional nutzen möchte, findest du den entsprechenden Nutzungsfaktor in deiner Tabelle. Angenommen, dieser beträgt 0,1, so würdest du erneut 10 € zu den 120 € addieren.
Der nächste Schritt besteht darin, die Nutzungsdauer zu berücksichtigen. Ein Jahr Nutzung könnte ebenfalls als Nutzungsfaktor von 0,1 abgebildet werden. Das würde noch einmal 10 € zu deinem bisherigen Preis hinzufügen.
Schließlich kommt der letzte Faktor, der Nutzungsumfang, ins Spiel. Wird dein Werk auch in diesem Jahr nur für diese spezielle Veranstaltung genutzt? Das würde erneut einen Faktor von 0,1 erfordern, was wiederum 10 € bedeutet.
Um summarisch die Gesamtsumme zu berechnen, addierst du all diese einzelnen Beträge. In diesem Fall wären es 100 € (Entwurfsvergütung) + 20 € (einfaches Nutzungsrecht) + 10 € (regional) + 10 € (ein Jahr) + 10 € (Nutzungsumfang), was insgesamt 150 € ergibt.
Diese Methode der zusammenfassenden Berechnung ermöglicht es dir, für jeden denkbaren Fall des Projektes eine präzise und faire Vergütung zu ermitteln.
Um aufzuzeigen, wie eine vollständige Rechnung aussieht: Nehmen wir an, du hast unterschiedliche Nutzungsrechte für ein Design. Die Entwurfsvergütung bleibt gleich, aber die Nutzungsfaktoren können variieren, was einen Stammfaktor von 0,5 ergibt.

Hier einige Beispielrechnungen für zahlreiche Varianten: Wenn der Kunde das Design für ein Jahr und regional verwenden möchte, kann dein Preis entsprechend angepasst werden. Diese Faktoren ermöglichen dir eine flexible aber faire Preisgestaltung.
Berechnen wir noch ein Beispiel zur Exklusivität: Ein Kunde möchte ein Design für drei Jahre exklusiv nutzen. Hierbei wäre der Nutzungsfaktor für Exklusivität 1,0 und für die Dauer drei Jahre 0,8. Also: 0,8 * 78 € (Entwurfsvergütung) ergibt 62,40 € für die Nutzung.
Die Gesamtsumme däuft sich dann auf 78 € (Entwurfsvergütung) + 62,40 € (Nutzung) = 140,40 €. Durch diese Praxis der Berechnung kannst du sowohl für dich als auch für deine Kunden Transparenz schaffen.
Zusammenfassung – Design kalkulieren: Praxis-Leitfaden für Web- und Grafik-Designer zur Berechnung von Nutzungsrechten
Zusammenfassend hast du gelernt, wie du die Berechnung von Nutzungsrechten einfachen und gründlich angehen kannst. Mit den vorgestellten Faktoren kannst du eine faire und transparente Preisgestaltung entwickeln, die sowohl dir als auch deinen Kunden zugutekommt. Durch das Verständnis dieser Grundlagen machst du deine Angebote für jeden Auftrag verständlich und nachvollziehbar.
Häufig gestellte Fragen
Wie berechne ich die Entwurfsvergütung und die Nutzungsrechte zusammen?Die Entwurfsvergütung ist die Basis, auf die die verschiedenen Nutzungsfaktoren addiert werden.
Welche Faktoren sind bei der Berechnung von Nutzungsrechten entscheidend?Die wichtigsten Faktoren sind Nutzungsart, Nutzungsgebiet, Nutzungsdauer und Nutzungsumfang.
Sind die Nutzungsfaktoren überall gleich?Nein, die Faktoren können je nach Vereinbarung und Projekttyp variieren.
Muss ich die Nutzungsrechte immer in einer bestimmten Reihenfolge berechnen?Die Reihenfolge ist nicht festgelegt, aber es ist sinnvoll, die Grundsumme zuerst zu bestimmen.
Was passiert, wenn der Kunde das Design nach einem Jahr wieder verlängern möchte?Du kannst die Berechnung erneut anpassen und die Nutzungsfaktoren entsprechend ändern.