Ein Leuchtkontureneffekt verleiht deinen Designs eine futuristische und strahlende Optik. Dieser Effekt eignet sich perfekt, um Formen, Texte oder Objekte hervorzuheben und ihnen einen dynamischen Look zu verleihen. Mit Photoshop kannst du den Leuchteffekt einfach umsetzen, indem du Ebenenstile, Glüheffekte und Masken kombinierst. In diesem Tutorial zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du einen beeindruckenden Leuchtkontureneffekt gestaltest, der deine Designs zum Strahlen bringt. Lass uns loslegen und deine Projekte auf ein neues Level heben!
Öffnen des Ausgangsbildes
Zunächst öffne ich das Ausgangsbild und wende eine Ebenenmaske darauf an, um das Motiv vom Hintergrund freizustellen. Nachdem dieser Schritt erfolgt ist, reduziere ich das Bild, sodass mein Motiv ausgeschnitten auf einem schwarzen Hintergrund liegt.
Tiefen/Lichter
Im nächsten Schritt möchte ich zusätzliche Optimierungen am Bild durch den Einsatz der Korrektur Tiefen/Lichter vornehmen. Diesen rufe ich über das Menü Bild>Korrekturen auf. Ich möchte erreichen, dass Teile des Katzenfells im unteren Bauchbereich aufgehellt werden und so besser zur Geltung kommen.
Selektiver Scharfzeichner
Die mittels Tiefen/Lichter optimierte Ebene wird nun dupliziert und ein Schärfefilter darauf angewendet. Mit dem Selektiven Scharfzeichner hole ich feine Fellstrukturen heraus, die ich im späteren Verlauf benötige.
Matter machen und Ebenenmaske anlegen
Als Nächstes lege ich eine weitere Kopie der gerade bearbeiteten Ebene an und zeichne diese nun entgegen des vorausgegangenen Schrittes weich. Dazu gehe ich über das Menü Filter und verwende die Weichzeichnen-Option: Matter machen. Diese Ebene wird grundlegend für den abzubildenden Effekt benötigt und sollte nach dem Anwenden einen milchigen Charakter aufweisen.
Damit nur Teile des Bildes sichtbar werden, die für die spätere Bearbeitung relevant sind, lege ich nun eine mit Weiß gefüllte Ebenenmaske an. Diese dient dazu, Teile des Katzengesichtes freizustellen.
Ich benutze einen mittelgroßen Pinsel, um sowohl die Augen als auch die Nase der Katze in dieser Maske auszusparen.
Einstellungsebene Farbton/Sättigung
Damit das zu bearbeitende Bild mehr Ausstrahlung erhält, lege ich eine Einstellungsebene Farbton/Sättigung an, um die Sättigung um ca. 25 % zu erhöhen.
Einstellungsebene Gradationskurven
Damit sich der Kontrast des Bildes insgesamt verbessert, lege ich zusätzlich eine weitere Einstellungsebene Gradationskurven an. Diese forme ich zu einem leichten S um. Dadurch ergibt sich ein deutlich zunehmender Kontrastumfang des Bildes.
Neue Ebene 'Farbig nachbelichten'
Nachdem die Einstellungsebenen entsprechend eingerichtet wurden, benötige ich nun im nächsten Schritt eine neue Ebene mit dem Ebenenmodus Farbig nachbelichten. Dazu lege ich eine neue Ebene an und stelle den Ebenenmodus entsprechend ein.
Auf dieser Ebene zeichne ich mit einem dunklen Braunton und einer großen, weichen Pinselspitze die Randbereiche des Katzenmotivs dunkel. Dabei konzentriere ich mich vor allem auf die unteren Bereiche und belasse den oben liegenden Bereich im ursprünglichen Zustand.
Weitere Ebene anlegen und Ebenenstil einrichten
Die nun folgende Ebene ist hauptverantwortlich für den Leuchteffekt. Sie wird zunächst als neue leere Ebene angelegt und mit einem Ebenenstil versehen.
Dieser Ebenenstil umfasst lediglich die Funktion Schein nach außen. Als Farbe für den Leuchteffekt definiere ich einen dunklen Orangeton: #c05405.
Bei Überfüllen wird als weiterer Parameter ein Radius von ca. 70-80 Pixel eingestellt.
Zeichnen auf der Ebene
Nun geht es darum, auf der eben angelegten Ebene zu zeichnen und so die leuchtenden Konturen hervorzurufen. Dazu benötige ich entsprechende Pinselwerkzeuge. Aus den verfügbaren Pinselsets wähle ich die Pinsel für trockene Farben und entscheide mich dort für einen kleinen Grafitstift.
TIPP:
Die Bezeichnung der Stifte wird als Hinweisdialog bei längerem Verweilen über der jeweiligen Pinselform angezeigt. Zum Zeichnen empfehle ich, auf ein Grafiktablett zurückzugreifen, da dieses für die intuitiven Zeichentechniken besser als die Computermaus geeignet ist. Nutzer ohne Zeichentablett können in den Pinseloptionen Formeigenschaften den Modus Verblassen auswählen.
Nachdem ich mich nun für eine entsprechende Pinselspitze entschieden habe, kann ich zusätzliche Einstellmöglichkeiten über das Dialogfeld Pinsel vornehmen. Ich belasse vorerst die Optionen. Ich stelle die Vordergrundfarbe auf Weiß um und reduziere die Pinseldeckkraft auf einen Wert kleiner 50 %.
Nun zeichne ich im Schichtmodus die Fellkonturen sowie die Umrandung der Augen und Ohren nach. Dabei entscheide ich selbst, wie stark ausgeprägt der zu sehende Leuchteffekt sein soll. Je öfter ich über eine Stelle zeichne, umso heller und deckender wird der Pinselstrich. Hier sollte man durch geschicktes Kombinieren von Pinseleigenschaften und Deckkraft die optimalen Einstellungen nach den Gegebenheiten des jeweiligen Bildes entsprechend anpassen.
Optional: Gezeichnete Ebene kopieren und Wischfingerwerkzeug benutzen
Die Fellkonturen am Rande des Motives entsprechen noch nicht meinen Vorstellungen und ich korrigiere diese mit dem Wischfingerwerkzeug. Dazu kopiere ich mir die Effektebene und stelle das Wischfingerwerkzeug ein. Ich benutze aus dem Pinselset Pinsel für trockene Farben eine stumpfe Pinselspitze und stelle in den Pinseloptionen den Modus auf Verblassen ein. Mit einer mittleren Deckkraft ziehe ich die Fellkonturen von innen nach außen und lasse sie so im dunklen Raum auslaufen.
Neue Ebene 'Warme Farben' als Schnittmaske
Ich erstelle nun eine neue Ebene, die mit warmen Farben ausgemalt werden soll. Damit diese Farben die darunterliegende Ebene so beeinflussen, dass die Farbintensität entsprechend zunimmt, stelle ich diese Ebene im Ebenenmodus auf Hartes Licht.
Per Kontextmenü stelle ich die Ebene so ein, dass sie als Schnittmaske für die darunterliegende Ebene fungiert. Das bedeutet, dass nur Bereiche dieser Ebene sichtbar werden, die deckungsgleich mit der darunterliegenden Ebene sind.
Ich wähle zunächst einen großen, weichen Pinsel mit mittlerer bis geringer Deckkraft aus. Hinzu kommt die Wahl einer warmen Farbe aus dem Farbspektrum von Gelb bis Rot. Hier sollte nach dem eigenen Empfinden ein entsprechender Farbton gewählt werden. Während des Zeichnens kann man jederzeit zu einer anderen Farbe wechseln. Ich zeichne dann mit dem Pinsel über die Bereiche der Wangen und Stirn sowie am Nasenrücken, um diese Bereiche hervorzuheben.
Neue Ebene - Gelb, Rot, Orange als Schnittmaske
Diese Ebene funktioniert nach dem Anlegen wie die vorhergehende Farbebene und wirkt sich unterstützend auf die Farbgebung der nachgezeichneten Fellstruktur aus.
Die Verwendung von Farbe und Pinsel ist gleichbleibend. Sind die Bereiche nachgezeichnet - insbesondere die Außenbereiche des Fells -, so stören mich mitunter jene Bereiche, die am Motiv vorbeigezeichnet sind.
Ich behebe das, indem ich erneut zu einer Schnittmaske greife. Dazu halte ich die Alt-Taste gedrückt und klicke zwischen den beiden Farbebenen auf den Trennstrich in der Ebenenpalette. Alternativ kann ich auch wieder über das Kontextmenü gehen und den Menüpunkt Schnittmaske auswählen.
Bearbeitungsstand festhalten und Tonwert sowie Farbton und Sättigung editieren
Mit Strg+Shift+Alt+E halte ich den derzeitigen Bearbeitungsstand auf einer neuen Ebene fest und editiere das Bild erneut. Damit die Gesamtwirkung der bearbeiteten Ebene besser zur Geltung kommt, verändere ich über das Dialogfeld Tonwertkorrektur einige Parameter so, dass die Mitteltöne ausgewogener und ausdrucksstärker zur Geltung kommen.
Zusätzlich gehe ich über das Menü Bild>Korrekturen>Farbton/Sättigung, um die Farbwirkung zu intensivieren.
Hinweis: Damit ich nicht die darunterliegenden Ebenen beeinflusse und die Änderungen sich wirklich nur auf diese Ebene auswirken, verzichte ich an dieser Stelle auf eine Einstellungsebene. Versierte Benutzer können natürlich auch wie gewohnt den Weg über die Einstellungsebene gehen und erhalten sich so weitere Korrekturmöglichkeiten.
Kopie der Ebene scharfzeichnen
Da die gezeichneten Linien zur Unschärfe neigen und dadurch das Gesamtergebnis leiden würde, entscheide ich mich dafür, die zuletzt bearbeitete Ebene durch eine Ebenenkopie zu duplizieren und mithilfe des Scharfzeichnungsfilters>Unscharf maskieren mehr Schärfe ins Bild zu bringen.
Neue Ebene anlegen und Außenbereiche Abdunkeln
Da noch Teile des Bildes nicht optimal in den dunklen Hintergrund übergehen, erstelle ich eine neue Ebene und zeichne auf dieser mit einem weichen, schwarzen Pinsel und mittlerer Deckkraft die Außenbereiche so nach, dass ein sanfter Übergang zwischen Motiv und Hintergrund entsteht. Dabei beschränke ich mich erneut auf den seitlichen sowie unteren Bildbereich.
Augen auswählen und im Ebenenstapel nach oben holen
Zur weiteren Verfeinerung des entstandenen Werkes halte ich es für angebracht, Teile des Originalbildes nach oben zu holen, um damit die bisherige Bearbeitung in ihren Auswirkungen abzumildern. Dazu gehe ich zu den untersten Ebenen des Ebenenstapels und gehe auf die Ebene mit der unbearbeiteten bzw. freigestellten Katze. Hier wähle ich mit dem rechteckigen Auswahlwerkzeug die Augen und einen Teil der Katzenschnauze aus. Per Strg+C und Strg+V lege ich eine Kopie der Auswahl auf einer neuen Ebene an und verschiebe diese Ebene nach oben im Ebenenstapel.
Ebenenmaske auf dieser Ebene anwenden und Ebenenmodus abändern
Der ausgewählte Augenbereich wirkt in seiner jetzigen Form sehr eckig und fügt sich so nicht ins Bild ein. Deshalb lege ich eine Ebenenmaske an und retuschiere die nicht benötigten Bildteile heraus. Dazu verwende ich einen mittelgroßen Pinsel mit weicher Kante und geringer bis mittleren Deckkraft. Die Vordergrundfarbe stelle ich auf Schwarz ein und zeichne nun um die Augen und Nase. Damit entferne ich sozusagen die überstehenden, kantigen Bereiche.
Zur Kontrolle stelle ich den Ebenenmodus vorübergehend auf Differenz ein. So kann ich besser erkennen, ob ich alle nicht benötigten Bereiche tatsächlich auf diese Weise entfernt habe.
Stimmt das Ergebnis mit meinen Vorstellungen überein, kann ich jetzt den Ebenenmodus auf den Modus Luminanz umstellen und gegebenenfalls die Deckkraft nachjustieren.
Ebenenkopie mit dem radialen Weichzeichner bearbeiten
Ich werde nun versuchen, einen Strahleneffekt zu erstellen und kopiere mir dazu zunächst die Ebene 11 in der Ebenenpalette und verschiebe sie nach ganz oben. Über das Menü Filter>Weichzeichnungsfilter rufe ich den Radialen Weichzeichner auf. Die Stärke erhöhe ich deutlich, setze die Option für einen strahlenförmigen Effekt in sehr guter Qualität und verschiebe das Zentrum im Dialogfeld etwas nach links. Ziel ist es, ausgehend vom Zentrum den Strahleneffekt herbeizuführen. Ich bestätige meine Wahl und lasse den Filter nun diesen Effekt berechnen.
Nachdem der Effekt berechnet wurde, stelle ich im Ebenenmodus den Wirkungsgrad auf Aufhellen ein. Teile des Bildes überstrahlen nun jedoch relevante Bildteile und ich muss sie über eine Ebenenmaske verdecken.
Zusätzlich reduziere ich die Deckkraft dieser Ebene. Ich verschiebe sie nun im Ebenenstapel eine Ebene nach unten.
Hinzufügen eines weiteren (Nebel-) Bildes
Ich öffne ein weiteres Bild: Fotolia_18458681_M-© Stefan Kuhn - Fotolia.com und ziehe es in mein Bearbeitungsfenster. Ich verschiebe diese Ebene im Ebenenstapel nach unten und positioniere sie zwischen der Ebene 11 und Ebene 11 Kopie. Für meine weitere Bearbeitung blende ich alle Ebenen über dieser neu eingefügten Ebene vorübergehend aus.
Da dieses Bild nun mein Werk geradezu überdeckt, bietet es sich an, über einen geeigneten Ebenenmodus eine Wechselwirkung herbeizuführen. Deshalb stelle ich diese neue Ebene auf den Modus Ineinanderkopieren. Mit dem Verschieben-Werkzeug positioniere ich dieses Bild so, dass einer der Lichtstrahlen genau durch das rechte Auge (von uns aus links zu sehen) verläuft.
Das Bild wirkt jetzt etwas rotstichig. Das ändert sich jedoch, wenn ich die darüberliegende Ebene 11 Kopie wieder einblende und deren Ebenenmodus auf Farbton setze.
Deckende Bereiche Transformieren
Die oben liegende Ebene 12 mit dem abdeckenden Farbbereich erscheint mir jetzt nicht mehr passend. Daher skaliere ich sie über den Befehl Bearbeiten>Transformieren>Skalieren und vergrößere diesen Bereich so, dass mehr Nebeldetails der darunterliegenden Ebene sichtbar werden.
Schlussspurt
Ein letztes Mal korrigiere ich die Deckkraft der Ebene mit dem strahlenförmigen Verlauf (Ebene 11 Kopie 2). Ich reduziere diese um wenige Prozent.
Zusätzlich erhöhe ich die Deckkraft der Ebene mit den Augen etwas und verkleinere die Ebene mit dem Sternennebel, um mehr Leuchtspuren in meine Farbfläche zu bekommen.
Das Werk ist nun fertig.