• Umgang mit Musterseiten
• Flugzeug-Landebahn schnell selbst erstellen
• Flugzeug clever auf jeder Seite verschieden positionieren
• Daumenkino
• Preflight - wie Fehler schnell gefunden und repariert werden (fehlende Schriftarten, Grafiken)
• Bilder verankert einfügen
• Umgang mit Farbmanagement
• Aufpassen beim Drucken von Schwarz-/Weiß-Seiten … es ist nicht alles, was Schwarz-Weiß aussieht, auch wirklich reines Schwarz
• Finalcheck mit Acrobat
In diesem Tutorial gehe ich auf praktische Tipps und Tricks ein, die dir dabei helfen sollen, mehr aus deinen Arbeiten mit InDesign herauszuholen. Nehmen wir zum Beispiel einmal das unten stehende Bild im Footer der Bachelorarbeit. Die Besonderheit ist, dass sich dieses Flugzeug von Seite zu Seite bewegt - also kein statisches Bild darstellt. Wenn du am Ende fertig bist, kannst du die Seminararbeit binden lassen. Und alles ist perfekt.
Tipp 1: Scheinbare Bewegung
Wie wird so etwas eingefügt?
Zunächst einmal muss man die Mustervorlagen im Seiten-Bedienfeld aufrufen. Mithilfe eines Doppelklicks auf die Seitenminiatur gelangst du zu den Mustervorlagen.
Auf diesen Seiten befinden sich nur wenige Elemente, darunter auch die Seitenzahl. Diese kannst du ganz einfach einfügen, indem du über das Menü Schrift gehst und den Bereich Sonderzeichen einfügen>Marken>Aktuelle Seitenzahl aufrufst.
Die Landebahn im Dokument hingegen ist zwar etwas Spezielles, aber keine Zauberei. Zunächst einmal benötigst du das Linienzeichner-Werkzeug. Mit diesem Werkzeug ziehst du eine Linie in der gewünschten Länge auf. Wenn du dabei die Shift-Taste hältst, wird diese Linie auch waagerecht oder je nach Winkelvoreinstellung eingezeichnet.
Damit diese Linie besser zu sehen ist, kannst du in der Optionsleiste die Linienstärke erhöhen.
Die von mir verwendete Linie basiert auf zusätzliche Effekten, die du über das Effekte-Bedienfeld einstellen kannst.
Per Doppelklick auf den Objekteintrag gelangst du zu dem Effekte-Einstellungsmenü.
Ein erster Effekt kann zum Beispiel darin bestehen, dem Objekt einen Schein nach außen zu verleihen. In diesem Teil des Dialogfeldes kannst du sowohl die Farbe als auch die Deckkraft, Größe und Gleichmäßigkeit einstellen. So entsteht die Straße.
Ein weiterer kleiner Zwischentipp, den ich dir an die Hand geben möchte, ist, dass du in deinem Dokument Seiten nicht nur basierend auf der Musterseite anlegen kannst. Soll beispielsweise eine lose, unformatierte Zwischenseite eingefügt werden, kannst du einfach im Seiten-Bedienfeld ein leeres Blatt zu dem Dokument hinzufügen.
Mustervorlagen erkennst du an der Bezeichnung „A“ in der Seitenminiatur des Seiten-Bedienfeldes, wobei das „A“ lediglich die erste Mustervorlage symbolisiert. Bei mehreren Vorlagen würde sich dann die Bezeichnung in alphabetischer Reihenfolge fortsetzen.
Zurück zum Flugzeug und der Startsequenz. Dieses wurde untypischerweise erst ganz am Ende, als das Dokument praktisch fertiggestellt war, eingefügt.
Wenn ich den Grafikrahmen vergrößere, kann man sehen, dass das Ausgangsbild sich nicht auf ein Flugzeugmodell beschränkt, sondern in dieser Datei gleich mehrere Ansichten des Modells vorhanden sind. Ich habe lediglich den sichtbaren Bereich des Bildes so verändert, dass nur ein Modell zu sehen ist.
Ich positioniere also das erste Objekt auf der linken Seite und zunächst nur auf den linken Seiten. Nun möchte ich eine Kopie des Objektes auf der Folgeseite positionieren. Ich kopiere also das Objekt mit Strg+C von Seite 1, wechsle auf die nächste (linke) Seite des Dokumentes, also Seite 3, und drücke Strg+V zum Einfügen.
Wie man bemerkt, wird das Objekt nicht an der gleichen Position im Dokument eingefügt, sondern an einer beliebigen Stelle. Dem kannst du entgegenwirken, indem du die Funktion An Originalposition einfügen benutzt, die du unter dem Menüeintrag Bearbeiten findest.
Mit der Kombination Shift+Pfeiltaste Rechts habe ich dann die Flugzeugkopie(n) um jeweils 3 Schritte nach rechts versetzt. Wichtig ist, dass immer das gerade eingefügte Objekt nach der Verschiebung kopiert und auf der nächsten Seite eingefügt wird.
Nun möchte ich das Flugzeug aber auch abheben lassen. Dazu habe ich die Grafik einfach ein wenig gedreht.
Ich habe jetzt zwar einige Kopien erstellt, aber das Flugzeug sah immer gleich aus. Da ich jedoch auf eine Grafik zurückgreifen konnte, die gleich mehrere Abbildungen des Flugzeuges beinhaltet, musste ich lediglich das Bild im Grafikrahmen verschieben, um eine andere Perspektive zu erhalten.
Diese Arbeit zog sich dann über sämtliche Seiten, wobei zunächst alle ungeraden und erst dann die geraden Seiten mit der Grafik bestückt wurden. Aufpassen muss man nur bei der Mitte des Dokumentes, da dieses dort zusammengehalten wird. Das Flugzeug würde dort sonst nicht oder nur abgeschnitten zu sehen sein. Der Innensteg darf daher mit einem etwas größeren Abstand aufwarten.
Am Ende des Dokumentes ist das Flugzeug wieder gelandet.
Tipp 2: Fehlerbehebung
Der nächste Tipp in Sachen InDesign dreht sich um das Preflight-Menü. Dieses versorgt die Anwender mit zusätzlichen Dokumenteninformationen, zum Beispiel bei Fehlern im Dokument. Idealerweise ist dort die Anzeige stets auf grün.
Mithilfe eines Doppelklicks auf diesen Bereich öffnet sich das Preflight-Bedienfeld. In diesem Bedienfeld sind alle Informationen bezüglich des Dokumentes und der Fehlerquellen zusammengefasst.
Öffnet man diese Drop-down-Listen, so erhält man Einblick in die jeweiligen Fehler. Mit einem Doppelklick auf eine dieser Fehlermeldungen springt man direkt an die entsprechende Stelle im Dokument.
Bei Bildern kann es vorkommen, dass diese zwar im Dokument zu Vorschauzwecken enthalte sind, aber nicht exportfähig eingebettet wurden. Das Dialogfeld Verknüpfungen zeigt dies ebenfalls mit einem Warndreieck an.
Die unteren Schaltflächen in diesem Dialogfeld ermöglichen es dir, die Verknüpfungen erneut herzustellen bzw. eine Aktualisierung vorzunehmen. Hierbei werden die Quelldaten erneut abgeglichen. In den meisten Fällen wird so der Fehler korrigiert.
Sollte wider Erwarten die Verknüpfung nicht gefunden werden, so kannst du die Schaltfläche Erneut verknüpfen dazu verwenden, die Quelle erneut auszuwählen. Es öffnet sich daraufhin ein Dialogfeld mit einem Dateimanager, das dir dabei hilft, die entsprechende Datei auf der Festplatte auszusuchen.
Eine häufige Fehlerquelle neben Dateien und Bildern sind Schriftarten. Nichts ist fataler, als ein Dokument fertig zu formatieren, letztlich aber zu vergessen, die Schriftart einzubetten oder das Dokument darstellungsneutral abzuspeichern. Das Dialogfeld informiert daher auch über solche Schriftartenfehler.
In der erweiterten Ansicht können solche Fehler unerkannt bleiben. Erst beim Umschalten in die Bearbeitungsansicht werden die betroffenen Textbereiche von InDesign farblich hinterlegt abgebildet. Du gelangst auch hier wieder mit einem Doppelklick auf die Fehlermeldung zur entsprechenden Dokumentenseite mit der betroffenen Textstelle.
Klickst du im Drop-down-Menü auf die detaillierte Fehlermeldung, wird der entsprechende Text markiert. Nun kannst du einen solchen Fehler beheben, indem du in der Optionsleiste oben eine alternative Schriftart einstellst.
Sollte die Fehlermeldung zu häufig auftreten und stets die gleiche Schriftart betreffen, kannst du diese auch noch auf einem anderen Weg korrigieren. Gehe dazu einfach auf den Menüpunkt Schrift>Schriftart suchen.
Wähle dann im folgenden Dialogfeld die zu ersetzende Schriftart aus und stelle im Dialogfeld darunter die neue Schriftart ein, die diese dann ersetzen soll. Klicke abschließend zur Übernahme noch den Button Alle ändern, um den Ersetzen-Vorgang anzustoßen.
Nun sind die Fehler im Dokument allesamt behoben.
Tipp 3: Schnelle Textänderung
Nicht immer ist man auf Anhieb mit der Textgestaltung zufrieden oder noch unschlüssig. Soll es nun die eine oder die andere Schrift sein? In InDesign hast du die Möglichkeit, mithilfe der Absatzformate ganze Textbereiche umzuformatieren. Gehe dazu einfach auf die Absatzformate und wähle das zu ändernde Format aus.
Mit einem Doppelklick gelangst du zum Bearbeitungsfenster, in dem du zahlreiche Einstellungen ändern kannst.
Trage einfach eine neue Schriftart ein, die die aktuelle ersetzen soll. Sobald du in eines der anderen Eingabefelder wechselst, wird die Schrift im Dokument schon den neuen Vorgaben angepasst.
Dasselbe funktioniert auch bei Aufzählungen. Hier kannst du für das angelegte Absatzformat die Einstellungen ändern und allen Aufzählungen mit diesem Format ein neues Erscheinungsbild verleihen.
Tipp 4: Bilderwelt
Bilder kann man auf unterschiedliche Weise in ein Dokument importieren. Eine komfortable Möglichkeit stellt die Funktion Platzieren dar, zu finden unter dem Menüeintrag Datei.
Im sich nun öffnenden Dialogfeld wird die Grafik ausgewählt, die in das Dokument importiert werden soll.
Das eingefügte Bild verdeckt unter Umständen Textbereiche. Hier bietet es sich an, den Textumfluss einzustellen. In der Version CS6 gibt es dazu ein neues Bedienfeld. In früheren Versionen unter dem Namen Konturenführung zu finden.
In diesem Dialogfeld befinden sich unterschiedliche Schaltflächen, die beeinflussen, ob das Bild den Text verdrängen soll, und falls ja, auf welche Weise dies geschieht. Damit dies besser zu sehen ist, verschiebe ich das Bild zunächst in den Hintergrund. Dazu klicke ich mit der rechten Maustaste das Bild an und wähle aus dem Kontextmenü den Eintrag Anordnen>In den Hintergrund aus.
Jetzt steht der Text über dem Bild.
Das sieht nicht wirklich gut aus. Damit das Bild die Eigenschaft erhalten kann, den Text zu verdrängen, muss es vor dem Text liegen. Deshalb ändere ich die Anordnung wieder so, dass das Bild vor dem Text liegt. Dann kann ich im Bedienfeld festlegen, welche Umflussvariante gelten soll. Bei einem rechteckigen Bild reicht es aus, wenn der Umfluss die Dimensionen der Bilderbox einnimmt.
Zusätzlich kannst du den Textabstand zum Bild genauer definieren. Solange das Kettensymbol in der Mitte des Dialogfeldes aktiv ist, ändern sich die Abstände zu allen Seiten gleichmäßig.
Dennoch beherbergt auch diese Art der Bildplatzierung ein weiteres Problem. Sobald man den Text verschiebt, behält es seine Position bei - ohne der neuen Textposition zu folgen.
Eine erste Möglichkeit, diesen Umstand zu beheben, besteht darin, das Bild über Strg+X zunächst auszuschneiden. Danach geht man in der Textbox an die Position, wo das Bild eingefügt werden soll, und fügt es dort mit Strg+V wieder ein.
Unter Umständen muss es dann nochmals genauer positioniert werden. Wenn oberhalb des Bildes die Enter-Taste gedrückt wird, um einen Textumbruch zu erzeugen, wandert das so eingefügte Bild mit dem umbrochenen Text mit.
Du kannst dem Dokument auch ein Bild hinzufügen, indem du zunächst den Cursor an die Position setzt, wo das Bild eingefügt werden soll. Danach wechselst du zum Menüeintrag Objekt>Verankertes Objekt>Einfügen.
Im folgenden Dialogfeld kannst du näher bestimmen, welches Objekt mit welchem Objektformat eingefügt werden soll und dessen Position sowie Größe vorab festlegen.
Nun fügt InDesign einen Grafikrahmen ein. Mit der rechten Maustaste und dem Kontextmenüeintrag In die Auswahl einfügen kannst du das Bild aus der Zwischenablage in diesen Grafikrahmen platzieren und gegebenenfalls den Rahmen anpassen.
Noch einfacher aber ist es, den Textcursor an die Textposition zu setzen, wo ein Bild eingefügt werden soll. Anschließend wechselst du zum Menüeintrag Datei>Platzieren.
Im folgenden Dialogfeld wählst du die Bilddatei aus. Du kannst zusätzlich noch den Haken bei Importoptionen anzeigen setzen.
Die Bildimportoptionen beherbergen nochmals einige wenige Einstellungsmöglichkeiten, die unter Umständen ganz sinnvoll sind. Wenn die Einstellungen vorgenommen wurden, bestätigt man diese mit dem Klick auf OK.
Danach wird das Objekt im Dokument eingefügt. Mitunter ist dieses jedoch viel zu groß.
Mit Strg+Shift kannst du das Bild nun verkleinern und positionieren.
Das Bild kann relativ zur Einfügeposition verschoben werden. Dazu gehst du mithilfe des Kontextmenüs auf den Eintrag Verankertes Objekt>Optionen.
Im folgenden Dialogfeld kannst du festlegen, welche Position das verankerte Objekt einnehmen soll. Unter den benutzerdefinierten Angaben kannst du einstellen, welcher Versatz zur Einfügeposition eingehalten und welcher Bezugspunkt dafür berücksichtigt werden soll.
Jedem Bild können darüber hinaus weitere Attribute wie Kontur oder Konturenfarbe zugewiesen werden. Dazu befinden sich in der Eigenschaftsleiste die entsprechenden Optionen.
Tipp 5: Farbe oder Schwarz-Weiß
Nicht selten entscheiden die zu erwartenden Druckkosten darüber, ob ein Dokument farbig oder schwarz-weiß ausgegeben werden soll. Auch wenn ein Dokument den Anschein erweckt, lediglich aus schwarzen und weißen Pixeln zu bestehen, zum Beispiel bei reinen Schriftstücken, muss es sich nicht um ein Schwarz-Weiß-Dokument handeln. Aufschluss darüber kann ein spezielles Modul liefern, das du über Fenster>Ausgabe>Separationsvorschau erhältst.
In diesem Fenster kann man sich alle verfügbaren Farben anzeigen lassen. Positioniert man nun die Maus über eine Grafik, werden in diesem Fenster die Farbanteile in Echtzeit und mit Prozentangaben abgebildet.
Blendet man alle vermeintlich unnötigen Farben aus, um beispielsweise ein Graustufendokument zu simulieren, merkt man schnell, dass auch unscheinbare Details wie die Weltkarte im Hintergrund damit eliminiert werden.
Nimmt man einen weiteren Farbkanal hinzu - also zum Beispiel für einen 2-farbigen Druck, können schon wesentlich mehr Details wiedergegeben werden. Je mehr Farben ich benötige, um ein Dokument auf das Papier zu bringen, umso höher fallen die Druckkosten aus.
Im Grunde könnte man das Dokument bzw. die Textseiten auch in Schwarz-Weiß ausdrucken. Allerdings hat das Experiment mit dem Flugzeug auch so seine Nachteile. Diese Grafik ist nicht einfach nur Schwarz, obwohl sie den Anschein hatte. Blende ich also alle Farben ein und deaktiviere das Schwarz, bleiben auf den Seiten immer die Elemente sichtbar, die mit einem Farbauftrag gedruckt werden.
Damit also solche Grafiken tatsächlich als schwarz-weiße Varianten gelten, müssen diese zuvor als solche auch angelegt werden. Dazu kannst du die Grafik aus InDesign heraus mit einer geeigneten Software bearbeiten. Klicke einfach mit der rechten Maustaste auf die betroffene Verknüpfung, wähle den Eintrag Bearbeiten mit und die Software deines Vertrauens aus der eingeblendeten Liste aus.
In dem Bildbearbeitungsprogramm - in diesem Fall Adobe Illustrator - kannst du nun das Bild bearbeiten. Das Problem besteht darin, dass die Grafik als RGB-Grafik angelegt wurde. Versucht man nun, das Objekt umzufärben, wird es zwangsläufig wieder mit einer schwarzen RGB-Mischfarbe gefüllt. Klicke doppelt auf ein schwarzes Feld in der Farbfelder-Palette. Stellt man in den Farbfeldoptionen den Farbmodus von RGB auf CMYK um, das für die Druckausgabe verwendet wird, sieht man, dass dort Schwarz nicht gleich Schwarz ist, sondern sowohl Gelb- als auch Magenta- und Cyananteile diese dunkle Farbe zusammen darstellen.
Die Lösung kann darin bestehen, dass alle Farbregler im CMYK-Modus mit Ausnahme des Wertes für den K-Kanal auf 0 gesetzt werden. Ändere zuvor jedoch unbedingt noch den Dokumentenfarbraum in ein CMYK-Profil. Dies kannst du in Illustrator über das Menü Datei>Dokumentenfarbmodus>CMYK oder RGB bewerkstelligen. Nur der Schwarzwert, der mit K (für Black) gekennzeichnet wird, ist auf 100 Prozent einzustellen.
In Adobe Illustrator hast du zusätzliche Bildoptionen, die du über das Menü Effekte>Dokument-Rastereffekt-Einstellungen erreichen kannst. In dem sich öffnenden Dialogfeld kannst du die Auflösung auf eine druckfähige Größe umstellen.
Nach der Speicherung des geänderten Dokumentes kann Adobe Illustrator wieder geschlossen werden. In InDesign hingegen sind diese Änderungen zunächst noch nicht sichtbar. Allerdings meldet InDesign mit einem Ausrufezeichen im Verknüpfungsfenster, dass die Bilddateien geändert wurden.
Du kannst nun die Verknüpfungen im Dokument mithilfe der kleinen Schaltfläche im Verknüpfungsfenster aktualisieren. Sobald dieser Vorgang abgeschlossen ist, verschwindet das Warndreieck. Aber auch unsere Grafik ist jetzt nicht mehr sichtbar, weil diese nicht länger aus einer Mischfarbe besteht, sondern aus einem reinen Schwarz, das wir ja im Dokument ausgeblendet haben.
Scrolle ich weiter runter im Dokument, erlebe ich erneut eine kleine Überraschung. Da wird das Flugzeug noch immer - zumindest teilweise - abgebildet. Wie kann das sein?
Ich schaue mir daher diese Grafik erneut in Adobe Illustrator an. Und siehe da: Die Ursache ist schnell gefunden. Das Objekt weist eine Kontur auf. Allerdings ist diese Kontur wieder eine RGB-Mischfarbe, weshalb sie zwar schwarz ausschaut, aber aus den anderen Grundfarben zusammengemischt wurde.
Entweder entfernst du die Objektkontur oder du färbst diese Kontur mit einer CMYK-schwarzen Farbe um.
Nach der Aktualisierung des InDesign-Dokumentes ist nun diese Grafik wie zu erwarten ausgeblendet. Die Separationsvorschau hilft dir dabei, dein Dokument vor der Druckausgabe nochmals zu überprüfen und solche Fehler frühzeitig zu erkennen. Es muss ja nicht zwangsläufig nur Grafiken betreffen. Auch Texte können farbig abgebildet werden.
Ein magentafarbener Text wäre nicht im Schwarz-Weiß-Druck darstellbar und müsste als Farbseite mit einem vielfach höheren Preis gedruckt werden.
Tipp 6: Der Export
Abschließend bleibt nur noch der Hinweis, dass solche Dokumente natürlich auch noch richtig exportiert werden müssen, damit sich all die Mühe auch auszahlt und es nicht zu Problemen im Copyshop kommt. Du kannst das Dokument über Datei>Exportieren für den Export vorbereiten.
Als Exportformat hat sich das Adobe PDF bewährt.
Im folgenden Dialogfeld müssen noch ein paar Einstellungen vorgenommen werden. Beim Untermenü Marken und Anschnitt ist darauf zu achten, dass die Anschnitteinstellungen des Dokumentes verwendet werden. Das Dokument wurde mit einem Anschnitt von 3 mm zu jeder Seite angelegt. Diese Vorgaben sollten auch stets bei der Druckerei eures Vertrauens im Vorfeld erfragt werden.
Im Ausgabe-Dialogfeld ist unbedingt darauf zu achten, dass hier das richtige Ausgabeprofil für den professionellen 4-Farb-Druck und nicht ein RGB-Profil angegeben ist. Fragt am besten bei der Druckerei nach dem geeigneten Farbprofil.
Nutzer von Adobe Acrobat (nicht dem Reader) können das Dokument auch in diesem Programm überprüfen. Dazu enthält es einige nützliche Werkzeuge. Die Separation lässt sich auch in diesem Programm darstellen. Dazu musst du den Bereich Druckproduktion>Ausgabevorschau aufrufen.
Anhand eines anderen Beispiels möchte ich noch einmal auf den Gesamtfarbauftrag eingehen. Auch dieser lässt sich in Acrobat Pro auslesen und sollte nicht über 300 % liegen. Dazu befindet sich unten eine kleine Checkbox, wo man den Maximalwert und eine Signalfarbe einstellen kann, anhand derer die Bereiche im Dokument kenntlich gemacht werden, die an diesen Maximalwert heranreichen. Dadurch kann man sicherstellen, dass die Farben während des Druckprozesses nicht ineinander verlaufen.
Wenn man das Dokument in einen falschen Farbraum exportiert, kann das negative Auswirkungen auf den Ausdruck haben. Deshalb exportiere ich unser Dokument nun absichtlich in einen ungeeigneten Farbraum.
Die so exportierte Datei kann zwar prinzipiell ausgedruckt werden, allerdings nicht kostensparend, da für die Ausgabe alle vier Farben genutzt werden. Das Textbild ist zudem nicht unbedingt sauber darstellbar, da der hohe Farbauftrag eine Tendenz zum Verlaufen aufzeigt.