Ein 3D-Typocomposing kombiniert beeindruckende Texteffekte mit kreativen Design-Elementen und bringt deine Typografie auf ein völlig neues Level. Ob du futuristische, abstrakte oder themenbezogene Looks gestalten möchtest – mit Photoshop kannst du ein individuelles 3D-Typocomposing erschaffen, das deine Botschaft visuell verstärkt. In diesem Tutorial zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du deine 3D-Typografie mit Texturen, Lichteffekten und weiteren Designelementen in Szene setzt. Lass uns loslegen und deine Typo in ein Kunstwerk verwandeln!
Schritt 1:
Zunächst erstelle ich ein neues Dokument; die Größe ist vollkommen egal. Ich wähle hier eine sehr kleine Größe von 800x600 Pixel. Möchte man diesen Effekt drucken lassen, sollte die Einheit von Pixel auf cm geändert werden und die Auflösung von 72 in 300 Pixel/Zoll.
Schritt 2:
Jetzt erstelle ich eine Textebene mit einem Buchstaben. Danach klicke ich im Menü auf 3D>Repoussé>Textebene.
Schritt 3:
Folgende Einstellungen nehme ich vor (bei Materialien verwende ich bei Alles die Vorlage für Keine Textur):
Schritt 4:
Jetzt rufe ich mir unter Fenster das 3D-Bedienfeld auf und färbe die Extrusion um. Dazu klicke ich bei Diffuse auf die graue Farbe.
Schritt 5:
So, die Farbe passt schon. Nur im Vordergrund des Buchstabens möchte ich mir selbst eine Textur erstellen.
Schritt 6:
Für die neue Textur lege ich mir ein neues Dokument mit einer Größe von 200 x 1 Pixel an. Danach einen Doppelklick auf die Hintergrundebene und den Inhalt mit der Entf-Taste entfernt. Jetzt kann ich eine Auswahl erstellen, die die Hälfte des Dokumentes umfasst, und diese mit Blau färben. Danach markiere ich wieder alles und speichere es unter Menü>Bearbeiten>Muster festlegen ab.
Schritt 7:
So, das Muster ist gespeichert, und ich erzeuge ein neues Dokument mit 2000x2000 Pixel. Danach füge ich eine neue Ebene ein und färbe diese (Farbe ist egal, weil ich die Flächendeckkraft auf 0% setze). Jetzt geht's ab in die Fülloptionen, und ich aktiviere mein neues Muster. Danach speichere ich die Textur als PSD-Datei auf meiner Festplatte ab.
Schritt 8:
So, jetzt gehe ich wieder in mein Dokument und öffne auf meinem Material - Aufgeblasene Vorderseite meine neue Textur.
Schritt 9:
Das Ergebnis sieht wie folgt aus (ich bin mit den Linien noch nicht ganz zufrieden und öffne darum meine Textur noch mal).
Schritt 10:
Damit ich mein Muster drehen kann, wandele ich die Ebene in ein Smart-Objekt um. Jetzt lässt sich auch das Muster, das als Fülloption daraufgelegt wurde, drehen.
Schritt 11:
So gefällt es mir schon viel besser.
Schritt 12:
Da mir die Linien zu breit sind, öffne ich die Textur noch mal, gehe in mein Smart-Objekt und skaliere dann die Musterüberlagerung.
Schritt 13:
Um den Hintergrund spektakulärer zu machen, füge ich in der Hintergrundebene noch einen Farbverlauf ein.
Schritt 14:
Zugleich verpasse ich meiner Abgeflachten Kante auch einen blauen Ton. Das Ergebnis sieht dann wie folgt aus:
Schritt 15:
Damit ich die Lichtquellen besser sehen kann, lasse ich sie mir im 3D-Bedienfeld ganz unten einblenden.
Schritt 16:
Zusätzlich färbe ich die Hintergrundebene grau, damit ich die weißen Lichtstreifen sehe. Die Lichtart für mein erstes Licht ändere ich von Gerichtet zu Spot.
Schritt 17:
Jetzt bewege ich das Licht und sehe auch sofort, wie mein Objekt entsprechend darauf reagiert.
Schritt 18:
Auch die nächste Lichtquelle ändere ich in Spot um und erhöhe auch die Intensität des Lichts auf 1.
Schritt 19:
Weil das Rendern des gesamten Objekts sehr zeitintensiv sein kann, kann ich auch eine Auswahl erstellen und dann im Optionsmenü des 3D-Bedienfelds auf Auswahl für progressives Rendern gehen.
Schritt 20:
Das Ergebnis sieht sehr gut aus. Ich kann auch mein gesamtes Objekt rendern lassen, indem ich oben im 3D-Bedienfeld auf die Szene klicke und dann bei Qualität entsprechend Raytracing - Entwurf oder Raytracing - endgültig (dauert am längsten) wähle. Tipp: Wenn ich am Objekt noch etwas ändern muss, unbedingt wieder die Einstellung auf Interaktiv (Malen) zurückstellen, weil der Rechner sonst sofort alles wieder neu rendert und man ewig warten muss.
Schritt 21:
Nachdem ich den ersten Buchstaben fertiggestellt habe, erzeuge ich den nächsten mit gleichen Einstellungen und Vorgehensweise. Auch hier lade ich mir wieder die vorher gespeicherte Textur.
Schritt 22:
Da mir die Streifen zu groß sind, kann ich diese entweder direkt wieder in der Textur bearbeiten, oder ich gehe einfach bei Diffuse auf Eigenschaften bearbeiten.
Schritt 23:
Wenn ich jetzt den Wert für U-Skal. vergrößere, werde meine Linien kleiner. Manchmal werden die Linien jedoch komisch gebrochen, was vermutlich ein Bug in Photoshop oder ein Display-Grafikkartentreiberfehler ist.
Schritt 24:
Nachdem ich die Szene gerendert habe, sieht mein S-Buchstabe so aus:
Schritt 25:
Ich verschiebe auch hier noch sämtliche Lichtquellen und stelle einige auch auf Spot um. Ich kann sogar auf das Neu-Symbol klicken, um weitere Lichtquellen zu erstellen.
Schritt 26:
Da mit die Linien zu breit sind, gehe ich in die Textur, danach ins Smart-Objekt und dann in die Musterüberlagerung, wo ich die Größe ein wenig kleiner skaliere. Jedoch kommt es zu einer seltsamen Doppellinie im S-Buchstaben; deswegen gehe ich noch mal in die Textureigenschaften und verändere dort den U-Skal-Wert ein wenig, bis es passt.
Schritt 27:
Als Nächstes erstelle ich den letzten Buchstaben. Diesen setze ich in der Ebenenhierarchie unter den S-Buchstaben.
Schritt 28:
Für meinen d-Buchstaben habe ich mir etwas ganz Besonderes ausgedacht: Der Buchstabe soll ein florales Muster erhalten. Dazu lade ich mir einen floralen Pinsel von PSD-Tutorials.de herunter, füge diesen in ein 2000x2000 Px großes Dokument mit transparentem Hintergrund ein und speichere ihn als PSD-Datei ab.
Schritt 29:
Unter den Textureigenschaften verschiebe ich das Muster entsprechend.
Schritt 30:
So, jetzt mal wieder das Licht anpassen, und dann sieht mein Buchstabe gar nicht schlecht aus:
Schritt 31:
Als Nächstes erstelle ich eine neue Ebene und füge mit meinem floralen Pinsel ein paar kleinere Elemente mit weißer Farbe ein.
Schritt 32:
So, jetzt wird es Zeit für einen schicken Hintergrund. Ich schnappe mir das Eigene-Formen-Werkzeug und lade mir folgende Form, die Photoshop von Haus aus mitliefert (wenn die nicht angezeigt wird, einfach auf den kleinen Pfeil oben rechts drücken, um die Bibliothek zu laden).
Schritt 33:
Nachdem ich die Form aufgezogen habe, verringere ich die Deckkraft leicht, füge eine Ebenenmaske hinzu und fülle sie mit einem radialen Schwarz-Weiß-Verlauf.
Schritt 34:
Die Streifen kann ich noch optimieren, indem ich z. B. die Flächendeckkraft verringere und dann in den Fülloptionen mit weißer Farbe einen leichten Schein nach außen einfüge. Danach ziehe ich einen schönen radialen Blau-Dunkelblau-Verlauf auf.
Schritt 35:
Damit es in der Mitte stärker leuchtet, könnte ich entweder den Verlauf entsprechend anpassen, oder ich verändere ihn einfach mit einem sehr weichen, großen Pinsel. Die Deckkraft der Ebene setze ich dann ein wenig herunter.
Schritt 36:
Irgendwie sind mir die floralen Pinselstriche zu dominant. Darum werde ich diese noch mal erstellen, dieses Mal allerdings mit einem noch kleineren Pinsel. Das Ergebnis sieht dann wie folgt aus:
Schritt 37:
Mit einer Farbton/Sättigungs-Einstellungsebene kann ich den Hintergrund auch schnell umfärben:
Schritt 38:
Möchte ich anstatt des Hintergrunds lieber die Buchstaben umfärben, kann ich auch in die Füllmethoden eines einzelnen Buchstabens gehen und dort eine Farbüberlagerung mit der Füllmethode Farbe einstellen. Danach kopiere ich den Ebeneneffekt mit gedrückter Alt-Taste für jeden weiteren Buchstaben.
Schritt 39:
Einfacher ist es aber, wenn ich meine Buchstaben in einem Gruppen-Ordner habe und darüber dann eine Farbton/Sättigung-Einstellungsebene einfüge. Und - ganz wichtig: Ich setze die Füllmethode meines Gruppen-Ordners von Hindurchwirken auf Normal. Dann wirkt die Einstellungsebene nur auf den Inhalt des Ordners.
Schritt 40:
Kleiner Trick zum Schluss des Workshops: Ich dupliziere meine 3D-Buchstaben und rastere meine Kopie dann mit rechter Maustaste.
Schritt 41:
Jetzt habe ich mehrere Möglichkeiten: Entweder färbe ich den gesamten Buchstaben weiß, oder aber ich setze nur eine Farbüberlagerung in Weiß darauf. Jetzt füge ich eine Maske ein, und dann kann ich mit einem weichen Pinsel z. B. bestimmte Lichter selbst noch verbessern. In meinem Fall habe ich das Licht oben auf dem d-Buchstaben verstärkt und mit einer weiteren Ebene mit schwarzer Farbüberlagerung die Schatten dunkler gepinselt.
Schritt 42:
Danach sieht mein Ergebnis so aus:
Ich hoffe, ich konnte viele Tipps zum Umgang mit 3D in Photoshop vermitteln. Wie man sieht, ist dies gar nicht so schwer.