„Mother Earth“ ist ein beeindruckendes Foto-Composing, das die Verbindung zwischen Natur und Mensch symbolisiert. Mit Photoshop kannst du eine faszinierende Szene gestalten, die Elemente wie Landschaften, Pflanzen und Porträts harmonisch vereint. In diesem Tutorial zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du aus verschiedenen Bildern und Texturen ein kraftvolles Kunstwerk erstellst, das den Geist und die Schönheit unserer Erde einfängt. Lass uns starten und deiner Kreativität freien Lauf lassen, um eine Hommage an die Natur zu schaffen!
Schritt 1: Die passende Vorlage
Für das Vorhaben, aus einem Wolkenfoto einen Ausschnitt eines Planeten zu erstellen, eignen sich Fotos, auf denen hohe Wolkenfelder zu sehen sind. Die Sonne darf dabei nicht mehr zu sehen sein und idealerweise sollten schon beim Vorlagenfoto interessante Farbabstufungen zu erkennen sein. Diese Aufnahme, entstanden in Marbella/Spanien an einem Frühlingsabend, sollte sich sehr gut dafür eignen:
Schritt 2: Format-Anpassung
Die Idee, hier ein Bild zu entwickeln, das u. a. das Thema Weite transportieren soll, verlangt nach einem panoramaartigen Querformat. Mit dem Transformationswerkzeug und gedrückter Umschalt-Taste kann man sehr schnell hier proportional rechts und links verbreitern. Die Ebene wird nun dupliziert und die untere Ebene mit Schwarz gefüllt, sodass das Wolkenfoto darüberliegt:
Schritt 3: Erdkrümmung erstellen
Nachdem das Bild vertikal gespiegelt wurde, bearbeiten wir nun unter Bearbeiten>Frei transformieren>Verkrümmen. Hierbei wird jeweils die horizontale Linie in der Mitte erfasst und leicht nach oben gezogen. Zur Unterstützung kann man sich eine Hilfslinie zur Orientierung aufziehen:
Schritt 4: Planeten-Ausschnitt
Nach dem Verkrümmen wird die Ebene mit gedrückter Umschalt-Taste bis an den Rand rechts und links transformiert und, um die Spannung im Bildausschnitt zu vergrößern, leicht gekippt:
Schritt 5: Stratosphäre erzeugen
Zeit, diesem Kreisausschnitt eine atmosphärische Wirkung zu verleihen. Mit einem Doppelklick auf die Ebene öffnet sich der Ebenenstil-Dialog. Hier wird nun generell die Farbigkeit und die Stärke des jeweiligen Effekts eingestellt. Wichtig dabei ist, dass sowohl Schein nach innen als auch Schein nach außen gewählt wird. Der Schein nach innen sollte ein wenig heller sein, um das Leuchten an der Erdoberfläche zu verdeutlichen. Nach außen nimmt die Helligkeit ab:
Schritt 6: Bild optimal vorbereiten
Unter Ebene>Ebenenstil>Ebene erstellen wird aus dem Ebenenstil eine - oder im vorliegenden Fall zwei Ebenen erstellt. In der der Ebene zugehörigen Maske wird nun der Effekt noch entsprechend an den Rändern leicht maskiert. Eine weitere Formatanpassung nach oben gibt dem Bild den nötigen Raum. Mit Umschalt+Steuerung+Alt+E werden nun alle sichtbaren Ebenen zu einer neuen Ebene zusammengefügt und das Bild ist optimal für den nächsten Step vorbereitet:
Schritt 7: Licht aus
Um einen geeigneten Eindruck eines Planeten im All zu simulieren, wird in diesem Schritt eine mit Grau gefüllte neue Ebene Umschalt+F5 in die Füllmethode Linear nachbelichten versetzt:
Schritt 8: Spot an
Mit dem Ziel, dass später rechts oben im Bild eine aufgehende Lichtquelle erscheinen soll, wird diese mit Grau gefüllte Ebene mit einer Maske und einem radialen Verlauf oben rechts versehen. Es entsteht nun ein weiterer realistischer Eindruck einer Erdkrümmung:
Schritt 9: Die Kurve kriegen
Mithilfe der Korrektur Gradationskurve im Rot-Kanal werden die Werte wie im Bild festgelegt. Die Füllmethode wird dabei auf Farbe gestellt. Die Dramatik wird somit im Bild erhöht und dadurch, dass nur der Rot-Kanal bearbeitet wurde, bleiben uns hierbei weitere Farben wie z. B. die Blautöne fast erhalten:
Schritt 10: Weitere Korrekturen
Gerade bei Bildern, die hauptsächlich von der Lichtstimmung leben, empfiehlt es sich daher, im Bild mit den Korrekturen zu experimentieren. Dabei sollten die unterschiedlichen Füllmethoden auch in der Wirkungsweise getestet werden. Hierbei kommt nun eine Korrektur Farbbalance in der Füllmethode Normal zum Einsatz und danach eine Verlaufsfüllung in der Füllmethode Ineinanderkopieren, um dieses Bild noch mehr und intensiver in eine rote Farbwelt zu tauchen:
Schritt 11: Lichtstrahlen --> Kontrollierter Verlauf
Auf einer mit Schwarz gefüllten Ebene wird nun ein Verlauf von Weiß bis Dunkelorange in 3 Schritten aufgezogen. Als Erstes kommt der dunkelste Farbton (also Orange) ins Spiel, dann ein helleres Orange und zum Schluss das Weiß. Dadurch wird gewährleistet, dass man die volle Kontrolle in den Farbabstufungen hat:
Schritt 12: Farbe einmalen
In den erstellten Verlauf wird nun mit einem kräftigeren Orange und einer weichen und großen Pinselspitze mit geringer Deckkraft ein kreisförmiger Pinselstrich erzeugt. Mit dem Filter Weichzeichnungsfilter>Gaußscher Weichzeichner und einem Wert um die 20 Pixel wird der Verlauf ein wenig mehr weichgezeichnet:
Schritt 13: Lichtstrahlen --> Linien
Wir erstellen nun eine Füllebene mit der Vordergrundfarbe Weiß und verknüpfen diese mit der darunterliegenden Ebene unseres erstellten Verlaufs durch Drücken der Alt-Taste zwischen beiden Ebenen. Die Füllebene bekommt dann eine mit Schwarz gefüllte Maske, auf der anschließend weiße Linien mit gedrückter Umschalt-Taste horizontal gezogen werden. Es reicht bei diesem Vorgang aus, wenn man 4-6 Linien aufzieht und diese dann per Copy&Paste in der Maske vervielfältigt:
Schritt 14: Lichtstrahlen --> Linien verzerren
Unter Bearbeiten>Transformieren>perspektivisch werden die Linien passend im Bild verzerrt:
Schritt 15: Lichtstrahlen dezenter machen
Die perspektivisch verzerrten Linien werden dann gerastert, sodass eine normale Ebene entsteht. Danach werden nun mit einem Wert um 11 Pixel mit dem Filter>Weichzeichnungsfilter>Gaußscher Weichzeichner die Linien weichgezeichnet. Die Füllmethode wird auf Ineinanderkopieren gestellt und mit einem weichen großen Pinsel und einer geringeren Deckkraft wird in einer erstellten Ebenenmaske leicht eingemalt, sodass einige Linien dezenter zur Geltung kommen. Dadurch wird der Effekt interessanter und auch gleichzeitig homogener und glaubhafter:
Schritt 16: Lensflares erstellen
Auf einer separaten Ebene werden nun mit dem Auswahlellipse-Werkzeug und gedrückter Alt-Taste ein Kreis mit weicher Kante aufgezogen und mit Weiß gefüllt. Die Ebenendeckkraft ist dabei 50%. Im Verschieben-Werkzeug kann nun mit gedrückter Alt-Taste der Kreis angefasst und gleichzeitig dupliziert werden. Da hier nun Blendenreflexe entstehen sollen, ist es ratsam, dass eine Hilfslinie für das korrekte Platzieren der einzelnen Kreise ihre Dienste leistet. Die Positionen der einzelnen Kreise müssen getestet werden, auch ein Überlagern ist hier sinnvoll und simuliert echte Blendenreflexe:
Schritt 17: Lensflares anpassen
Entsprechend der Lichtstrahlen werden nun die Lensflares diagonal positioniert und in einer Ebenenmaske von der Mitte der einzelnen Kreise heraus leicht reduziert. Ein Doppelklick auf die Ebene ruft den Ebenenstil-Dialog auf, bei dem eine Farbüberlagerung aktiviert wird. Die Füllmethode dieser Überlagerung in Orange ist Multiplizieren und die Deckkraft ca. 52%:
Schritt 18: Lensflares optimieren
Mit dem Verlaufswerkzeug werden noch kleinere Verläufe eingesetzt, um das Erscheinungsbild noch realistischer zu gestalten:
Schritt 19: Es werde Licht
Nach dem Zusammenfügen der Verlaufs-, Strahlen- und Lensflare-Ebene wird die so entstandene neue Ebene mit „Licht“ benannt und kann in der Füllmethode Negativ multiplizieren und einer Deckkraft von ca. 80% ihre Wirkung entfalten. Der so in unserem Bild generierte Effekt kann noch in einer Ebenenmaske nach links ein wenig abgemildert werden:
Schritt 20: Durchatmen
Es ist immer sehr ratsam, sich das Bild in der Gesamtheit anzusehen. Hierbei ist mir aufgefallen, dass der linke Bereich zu sehr ins Schwarz verläuft. Um dem entgegenzuwirken, kann man hier eine Verlaufsfüllung von Vordergrundfarbe zu Transparent aufrufen und die Ebenenfüllmethode auf Linear abwedeln stellen. Es entsteht ein Leuchten der Wolken im linken Bereich des Bildes:
Schritt 21: Die Sonne geht auf
Auf einer neuen Füllebene mit einem ins Gelb tendierenden Weiß wird nun in der Maske mit radialen Verläufen und der Vordergrundfarbe Weiß ein Effekt ins Bild gebracht, der die Sonne simuliert:
Schritt 22: Der blaue Planet
Um dem Titel gerecht zu werden und um der Farbsituation einer aufgehenden Sonne nachzukommen, wird nun das Bild komplett mit einer Korrektur Farbton/Sättigung in der Füllmethode Farbe versetzt:
Schritt 23: Sonne kommt wieder
In der entsprechenden Maske wird der vorher erzeugte Effekt wieder mit dem Verlaufswerkzeug radialer Verlauf in dem Bereich der Sonne sichtbar gemacht. Es entsteht ein wunderbarer Kalt-warm-Kontrast und eine räumliche Tiefe in unserem Bild, ohne dass wir dabei das vorher erzeugte Leuchten verlieren:
Schritt 24: Das Weltall - unendliche Weiten ...
Es gibt die unterschiedlichen Methoden, einen Sternenhimmel zu erzeugen. Im vorliegenden Beispiel sollen im oberen Bereich des Bildes entfernte Sterne eingefügt werden. Dazu erstellt man eine neue Datei und malt einige Punkte in Schwarz ein. Die Gesamtfläche wird nun ausgewählt und unter Bearbeiten>Pinselvorgabe festlegen wird dieser ausgewählte Bereich als Pinselspitze definiert. In dem Pinseldialog F5 wird diese Spitze nach eigenem Ermessen in Streuung, Auftrag und weiteren Definitionen fein justiert, bis dass durch das Auftragen des Pinsels die Streuung eines Sternenhimmels erzeugt ist:
Schritt 25: Sterne reduzieren
Nachdem die Sterne erst einmal stark eingemalt sind, werden sie durch das Malen mit Schwarz in der dazugehörigen Maske wieder reduziert, sodass sie nicht ablenken, im Bild aber dennoch sichtbar vorhanden sind:
Schritt 26: Das Gesicht einfügen
Wir öffnen das Bild „Gesicht“ und optimieren - falls notwendig - einige Bereiche im Bild wie z. B. Helligkeiten in den Augen. Ganz wichtig ist es, darauf zu achten, dass das Licht auf dem Foto vom Gesicht in der späteren Anordnung so passt, dass es von der konstruierten Sonne erzeugt werden könnte. Auf gleiche Lichtverhältnisse und damit geeignetes Vorlagenmaterial ist also schon vorher zu achten. Per Drag&Drop wird das Bild eingefügt und mit einer Maske versehen. Mit dem Verlaufswerkzeug und/oder einer großen weichen Pinselspitze wird langsam vom Rand aus maskiert, bis nur noch das Gesicht übrig bleibt. Die Füllmethode wird auf Hartes Licht gesetzt mit einer Deckkraft von 38%:
Schritt 27: Gesicht verzerren
Unter Bearbeiten>Formgitter kann das Gesicht nun sehr leicht in eine gekrümmte Form gebracht werden. Unter Bearbeiten>Transformieren kann danach die Perspektive noch ein wenig verstärkt werden, sodass der Eindruck entsteht, dass sich das Gesicht auf der Oberfläche befindet:
Schritt 28: Farbigkeit anpassen
Im Bereich der Stirn verlangt das Gesicht nach ein wenig mehr Farbigkeit, als ob die Stirn und die Nase noch das Licht der Sonne empfängt. Hierzu kann schnell eine Farbfüllung mit einem Orange aus dem Sonnenlicht genommen und mit der darunterliegenden Ebene verknüpft werden. In der Maske wird der Effekt mit geringer Pinseldeckkraft eingemalt. Die Ebenenfüllmethode ist Ineinanderkopieren:
Schritt 29: Das Glühen
Das Bild könnte nun an dieser Stelle schon fertig sein. Dadurch, dass jedoch das Gesicht einen surrealen Eindruck hinterlässt, kann auch im Bild der surreale Eindruck durch einen ebensolchen Effekt verstärkt werden. Meine Idee ist hierbei, eine Leuchtspur/Aura einzumalen, die den Effekt des Glühens noch verstärkt. Dazu erstelle ich auf einer 700px x 700px großen neuen Datei eine sehr schmale elliptische Auswahl, fülle sie mit Schwarz und reduziere ein wenig die Deckkraft, sodass ein Dunkelgrau entsteht, siehe Bild:
Schritt 30: Pinsel definieren
In den Pinselvorgaben (F5) wird die neue Aura-Pinselspitze wie folgt eingestellt und auch gesichert:
Schritt 31: Aura-Effekt einmalen
Der Effekt möchte nun ins Bild. Dazu wird eine Farbfüllung in Weiß erstellt in der Füllmethode Ineinanderkopieren. In die mit Schwarz gefüllte Maske wird der Effekt mit ca. 47% Deckkraft in die gewünschten Bereiche im Bild eingemalt:
Das fertige Bild:
Viel Spaß,
Tom Krieger