Der Out-of-Border-Effekt ist eine beeindruckende Technik, um Bilder lebendig und dynamisch wirken zu lassen. Dabei scheint das Motiv aus einem Rahmen herauszuspringen und erzeugt so eine spannende 3D-Optik. Mit Photoshop kannst du diesen Effekt einfach umsetzen, indem du Ebenenmasken, Freistellungen und Schattierungen kombinierst. In diesem Tutorial zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du ein Bild aus dem Rahmen herausspringen lässt und so einen außergewöhnlichen Hingucker gestaltest. Lass uns loslegen!
Schritt 1:
Zunächst öffne ich ein Foto meiner Wahl und erstelle mir einen Rahmen. Am einfachsten geht das mit dem Eigene-Form-Werkzeug. Ganz oben in der Mitte des Steuerungsbedienfeldes kann ich schon fertige Formen aufrufen.
Schritt 2:
Unter anderem befindet sich dort die Form Rechteck - dünner Rand. Sollte sie in der Liste nicht enthalten sein, kann man sie beim Pfeil oben rechts nachladen.
Schritt 3:
Jetzt ziehe ich den Rahmen mit weißer Farbe auf und drücke danach Strg+T, um meinen Rahmen zu transformieren. An den Ecken verzerre ich die Ecken mit gedrückter Strg-Taste perspektivisch.
Schritt 4:
Mein Rahmen sieht jetzt nach ca. 30 Sekunden Verzerrungsarbeit so aus:
Schritt 5:
Als Nächstes blende ich den Rahmen aus und wandele die Hintergrundebene durch einen Doppelklick in eine normale Ebene um.
Schritt 6:
Ich muss jetzt den Snowboard-Fahrer freistellen. Dazu gibt es natürlich mehrere Verfahren. Ich mache es mir ziemlich einfach und nehme dazu das Schnellauswahl-Werkzeug.
Schritt 7:
Jetzt klicke ich oben im Steuerungsbedienfeld auf Kante verbessern und ändere die Anzeige in Auf Schwarz, damit ich Freistellungsfehler schnell entdecke.
Schritt 8:
Mit dem Radius-verbessern-Werkzeug male ich die Bereiche aus, die schlecht freigestellt wurden. Schon sind sie perfekt freigestellt. Was will man mehr!
Schritt 9:
Als Nächstes blende ich die Snowboard-Ebene aus, blende nur noch meinen Rahmen ein und erstelle mit dem Zauberstab eine Auswahl.
Schritt 10:
Jetzt blende ich die Snowboard-Ebene wieder ein und klicke auf die Ebenenmaske. Dann klicke ich Strg+Rücktaste (dabei muss die Hintergrundfarbe Weiß sein). Die Snowboard-Ebene im Bilderrahmenbereich wird dadurch wieder eingeblendet.
Schritt 11:
Als Nächstes füge ich meinem Rahmen eine Ebenenmaske hinzu und blende die Bereiche mit einem schwarzen Pinsel beim Snowboard-Fahrer aus.
Schritt 12:
Jetzt wird es Zeit für einen neuen schönen Hintergrund. Ich nehme dazu das Verlaufswerkzeug und erstelle einen radialen Verlauf mit Blau zu Dunkelblau.
Schritt 13:
Da noch ein paar Bildpixel über dem Bild hinausragen, blende ich diese mit einem weichen Pinsel in der Ebenenmaske des Snowboard-Fahrers noch schnell aus. Tipp: Einmal klicken und dann am anderen Ende der Gerade mit der Shift-Taste noch mal klicken; so wird in der Ebenenmaske eine gerade Linie gezogen.
Schritt 14:
Mit gedrückter Alt-Taste kopiere ich meine Rahmenebene, ziehe sie unter die Snowboard-Ebene und füge dann einen Schlagschatten hinzu. So vermeide ich, dass der Schatten innerhalb des Rahmens angezeigt wird, wenn die Ebene unter der Snowboard-Ebene liegt.
Schritt 15:
Damit der Schnee auch außerhalb des Rahmens erscheint, füge ich eine neue Ebene ein und schnappe mir einen Spritzer-Pinsel, den Photoshop schon von Haus aus liefert. Danach klicke ich F5, um das Pinsel-Bedienfeld aufzurufen, und erhöhe den Abstand.
Schritt 16:
Die Formeigenschaften ändere ich so, dass der Größen-Jitter auf 100% gestellt wird, damit nicht alle Schneeflocken gleich groß sind.
Schritt 17:
Die Streuung erhöhe ich auch.
Schritt 18:
Den Deckkraft-Jitter unter Transfer muss ich auch erhöhen, damit manche Schneeflocken weniger Deckkraft haben.
Schritt 19:
So, und jetzt kann ich meinen Schnee erstellen und ab und zu dabei auch die Pinselspitzengröße verändern.
Schritt 20:
Es gibt aber auch eine zweite Möglichkeit, die vorhandenen Schneeflockenspritzer aus dem Originalfoto zu extrahieren. Dazu dupliziere ich einfach die Snowboard-Ebene und blende den Bereich aus der Ebenenmaske wieder ein.
Schritt 21:
Mit dem Hintergrund-Radiergummi-Werkzeug kann ich nämlich z. B. die Vordergrundfarbe (Weiß in meinem Fall) schützen und nur das lästige Hellblau entfernen.
Schritt 22:
Das Ergebnis sieht sehr gut aus. Ich habe in diesem Endbild beide Schneeebenen eingeblendet, damit ich noch mehr Schnee außerhalb des Rahmens sehe. Für den Bildrahmen habe ich noch eine abgeflachte Kante als Ebenenstil eingefügt (wobei ich den Effekt durch wenig Deckkraft in den Einstellungen abgemildert habe).
Schritt 23:
In einem zweiten Beispiel möchte ich eine teilweise andere Herangehensweise zeigen. Als Ausgangsbild dient diese süße Katze.
Schritt 24:
Diesmal erstelle ich keinen Rahmen, sondern nehme diesen hier. Freigestellt bekomme ich ihn schnell mit dem Zauberstab (vorher die Hintergrundebene in eine normale Ebene umwandeln).
Schritt 25:
Als Nächstes füge ich den Rahmen ein und wandele ihn in ein Smart-Objekt um, damit ich ihn später auch ohne schlechtes Gewissen hin- und herskalieren kann, weil dabei die Pixel immer vom Originalbild erhalten bleiben. Dann transformiere ich den Rahmen mit Strg+T und danach an den oberen Ecken mit gehaltener Strg-Taste, um das Objekt perspektivisch zu verzerren. Eine Hilfslinie hilft mir dabei.
Schritt 26:
Jetzt wandele ich die Katzenhintergrundebene durch einen Doppelklick in eine normale Ebene um und wähle mit dem Schnellauswahl-Werkzeug die Katze aus.
Danach klicke ich oben im Steuerungsbedienfeld auf Kante verbessern und ändere den Ansichtsmodus so, dass ich meine Auswahl sehe. Die Pinselspitzengröße meines Radius-verbessern-Werkzeugs stelle ich auf ca. 30 Pixel und male jetzt das Fell nach.
Schritt 27:
Das Fell ist jetzt perfekt von der Auswahl erfasst und ich wähle bei Ausgabe an den Wert Ebenenmaske.
Schritt 28:
Jetzt muss ich nur noch den Innenteil des Rahmens auswählen und in der Katzenmaske Strg+Rücktaste drücken, damit die Maske bei weißer Hintergrundfarbe entsprechend für diesen Teil aufgehoben wird.
Schritt 29:
Den Rahmen statte ich mit einer Ebenenmaske aus, um den Bereich auszublenden, in dem sich die Katze befindet. Im Hintergrund füge ich in einer neuen Ebene einen schönen radialen Verlauf ein.
Schritt 30:
Um den Grünton im Fell zum Verschwinden zu bringen, gibt es mehrere Wege. Ich nehme diesen: Als Erstes dupliziere ich die Katzenebene und male den Bereich mit einer Farbe aus dem Hintergrund mit einem weichen Pinsel im Modus Farbe aus.
Schritt 31:
Den Innenteil korrigiere ich mit der Farbe der Katze wieder. Und schon ist der Grünton entfernt. Im Bild sieht man jetzt den linken Bereich, der schon fertig bearbeitet ist. Der rechte folgt im nächsten Bild.
Schritt 32:
Damit der Rahmen nur außen einen Schatten erhält, dupliziere ich die Rahmen-Ebene und füge dort einen Schlagschatten hinzu.
Schritt 33:
Das Ergebnis sieht dann wie folgt aus:
Schritt 34:
Möchte ich ein ganz anderes Bildergebnis haben, kann ich z. B. noch mal die Katzenebene duplizieren, blau umfärben und danach die Ebenenmaske aktivieren und mit Strg+I invertieren.
Schritt 35:
Das Ergebnis würde dann so aussehen: