Oft bilden die ersten schnellen Schritte bei der Suchmaschinenoptimierung die Qualitätssicherung auf OnPage-Ebene ab. Es werden klassische Fehler und inhaltliche, strukturelle oder technische Schnitzer behoben. Das geht relativ schnell und bringt schnelle Scoring-Erfolge … macht deswegen auch Spaß.
Betrachtet man die Informationsarchitektur einer Website, sollte eigentlich ein Schritt noch vorangestellt werden. Aber aus meiner Erfahrung möchte man erstmal die schnellen Erfolge, weswegen man sich einmal durch die groben Schnitzer arbeitet, bevor man etwas konzertierter an die Arbeit geht. Was meine ich nun: Die Optimierung der Startseite und Unterseiten auf Keywords, die das höchstmögliche Nutzerinteresse treffen.
Wenn von einem Keyword die Rede ist, wird es mit dem Suchbegriff der Nutzer gleichgesetzt, wobei ein Keyword nicht zwangsläufig nur ein Wort sein muss, sondern eher die Wörter umfasst, die die Suchanfrage enthält.
Im Prinzip geht es darum, den „echten” Suchanfragen von Nutzern mit einem möglichst passenden Keyword zu begegnen, bspw. könnte ein Keyword auch sein "Wie erstelle ich eine Homepage" – wenn das denn von vielen Usern gesucht wird.
Fakt ist: Das beste Produkt und das optimale Leistungsangebot werden zum Ladenhüter, wenn niemand sie sieht. Das gilt im Supermarkt um die Ecke ebenso wie im Netz. Während offline die Sortierung in den Regalen den Verkaufserfolg beeinflusst, ist im Digitalen in erster Linie das berühmt-berüchtigte Ranking in den Suchmaschinen das Maß aller Dinge. Wer so taktisch nicht vorgeht bei der Contentpflege, hat am Ende eine Website, die vielleicht nach besten Wissen und Gewissen erstellt und gepflegt wurde, aber dennoch nicht das Nutzerinteresse wirklich bedient - bei Shops kann es dazu führen, dass Hunderter Produkte und mehr komplett unoptimiert präsentiert werden und als digitale Ladenhüter ihr Dasein fristen.
Welche sind nun die richtigen Keywords für eine Startseite und eine Unterseite? Welche Ansätze gibt es für die Keyword-Recherche:
- Brainstorming (aufschreiben, was einem selbst einfällt)
- bei Google das erste Wort eingeben und schauen, was Google an Vorschlägen anzeigt (ruhig auch mal: "Auto selbst" etc.)
- eigene Keywords bei Google eingeben und schauen, was die Konkurrenz macht
- Beobachtet euch selbst bei eurer Google-Suche. Was gebt ihr ein? Lernt aus eurem eigenen Nutzerverhalten
- du kannst den Keyword-Planner von Google nutzen
- es gibt auch weitere Recherchetools, wie etwa das von Seobility das Keywordrecherchetool
Um belastbare Antworten auf diese Fragen zu erhalten, nutze ein Keyword-Recherche-Tool, ganz gleich, ob den Keyword-Planner von Google oder das Tool von Seobility. Die Ergebnisse sind ähnlich.
Du gibst ein Wort beziehungsweise ein paar Wortkombinationen ein, um sich zum Thema entsprechende Keyword-Ideen anzeigen zu lassen – sprich das, was Menschen als Suchbegriff typischerweise eingeben.
Zudem wird unter anderem dargestellt, wie oft ein Schlagwort im Monat durchschnittlich angefragt wird und wie stark der Wettbewerb darum ausfällt. Mit anderen Worten geben die beiden Parameter Auskunft darüber, wie viele Menschen man mit einem Keyword potenziell erreichen kann und wie herausfordernd es sich angesichts der Konkurrenz gestaltet, für das Keyword eine gute Platzierung zu erreichen.
Hier einmal das Ergebnis zu “betreutes wohnen rostock”.
Im Vergleich dazu sind andere naheliegende Suchwörter wie altersgerechtes Wohnen oder Senioren-WG weit abgeschlagen.
Wir konzentrieren uns in der Regel auf Schlagwörter, bei denen der Wettbewerb gering ausfällt. Nicht immer ist das möglich. Um manche Themen wie zum Beispiel “Krankenkasse“ reißen sich so viele Anbieter, dass sehr viele Keyword-Ideen einen hohen Wettbewerb aufweisen. Ist dies der Fall, nehmen wir die Herausforderung natürlich trotzdem an. Parallel dazu richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die monatlichen Suchanfragen. Klar: je höher der Wert, umso mehr potenzielle Kunden, umso besser. Im Umkehrschluss bedeutet das aber keineswegs, dass immer der höchste Wert entscheidungsgebend ist. Priorität hat, dass das Thema der Unterseite durch das Keyword bestmöglich beschrieben wird.
Zu diesen Überlegungen kommt ein weiterer Aspekt: Nicht selten kommt es vor, dass ein Keyword etwa in Online-Shops bereits für ein anderes Produkt vorgesehen ist. Um uns quasi nicht selbst Konkurrenz zu machen, wählen wir dann, wenn möglich, Keyword-Alternativen. Hier einmal als Beispiel die Kategorie zu unseren Bewerbungsvorlagen:
https://www.tutkit.com/de/vorlagen/bewerbungsvorlagen-download
Wir nutzen dann alternative Begriffe zu Vorlagen wie Muster, packen Berufsbezeichnungen dazu, Bestandteilbegriffe wie Anschreiben, Deckblatt etc. und optimieren diese Produkte genau darauf, um ein möglichst weites Suchvolumen-Spektrum mit den Keywords abzudecken.
Schließlich beziehen wir auch die Möglichkeit ein, mehrere Keywords für ein Produkt auszuwählen, wobei wir uns im Regelfall auf maximal drei beschränken (man sollte wirklich nicht mehr als drei nehmen). Diese Variante bringt aber ganz neue Herausforderungen mit sich, wenn es gilt, die Keywords in einer Produktbeschreibung sinnvoll „zu verbauen“. Manche Wortakrobatiken führten dabei schon zu Kopfschütteln unter menschlichen Lesern – eine wichtige Erfahrung.
So sieht es dann in der Produktübersicht aus:
Zusammenfassend lassen sich die Parameter, nach denen wir Keywords (momentan) auswählen, auf folgende fünf Punkte bringen:
- Das Keyword soll das Thema des Produkts oder der Unterseite bestmöglich beschreiben.
- Der Wettbewerb um das Keyword soll möglichst gering ausfallen.
- Die Anzahl durchschnittlicher monatlicher Suchanfragen soll möglichst hoch sein.
- Mehrere Produkte zu einem ähnlichen Thema sollen möglichst nicht auf dasselbe Keyword optimiert werden.
- Mitunter werden bis zu drei Keywords kombiniert. Aber bitte nicht mehr!
Außerdem gilt: Keyword bedeutet dann nicht, dass du nur für dieses Keyword deine Texte schreibst. Du solltest unbedingt auch Synonyme einarbeiten (Betreutes Wohnen, Senioren-WG, Seniorenwohngemeinschaften, Altersgerechtes Wohnen, etc.) --> nachgelagert kannst du sogar eine WDF-IDF-Analyse durchführen, um zu schauen, welche Wörter wie oft von Konkurrenzseiten verwendet werden, die du dann auch einbauen kannst.